Sehr blond, sehr geschminkt, sehr große Brüste - das sind die Hauptzutaten des “TV-Phänomens“ Daniela Katzenberger.
Köln/Ludwigshafen. Daniela Katzenberger ist natürlich nicht „natürlich blond“. So heißt nur die Doku-Serie über ihr Leben, die beim Fernsehsender Vox derart gute Quoten hat, dass die zweite Staffel ab diesem Dienstag zur Hauptsendezeit (20.15 Uhr) laufen darf. Der Titel ist ein naheliegendes Wortspiel - aber an Katzenberger selbst ist wenig natürlich. Die „Selfmade-Blondine“ hat nichts ausgelassen: Haare wasserstoffblond gefärbt, Haut Sonnenstudio-gebräunt, Wimpern angeklebt, Bauchnabel gepierct, Brüste vergrößert. „Im Leben zählen die inneren Werte. Also auch Silikon“, pflegt die 24-Jährige dazu zu sagen.
Sogar die Augenbrauen ließ sie sich einst abrasieren und neu tätowieren. Leider gerieten diese ein wenig zu hoch, so dass sie von nun an mit dauer-erstauntem Gesichtsausdruck durchs Fernsehen hüpfte. „Mein größter Fehler“, wie sie später bemerkte. Ihre Fans - von denen sie alleine im Internet-Netzwerk Facebook fast 300.000 vorweisen kann - haben es ihr verziehen. „Auch wenn viele sagen oder schreiben, dass du überdreht bist, ich finde dich klasse“, schreibt ein Andy Bühling aus Bad Langensalza auf ihrer Fanseite. Und eine Linda findet: „Du bist voll hübsch.“
Eher zufällig entdeckte der Kölner Privatsender sein neues Quoten-Sternchen - von manchen liebevoll „die Katze“ genannt -, als sie ihr Leben als Ludwigshafener Möchtegern-Model in mehreren Reality-Soaps ausbreitete. Ihr erster großer Auftritt: eine Reise zu „Playboy“-Gründer Hugh Hefner, dem sie ihre Dienste anbieten wollte. Klappte alles irgendwie nicht so recht, trotzdem war Vox immer dabei - und auch die Zuschauer waren es. Ihr offen zur Schau getragenes Nichtwissen und ihre kessen, oft selbstironischen Sprüche wollten in der ersten Staffel von „Daniela Katzenberger - Natürlich blond“ durchschnittlich 1,47 Millionen Zuschauer sehen. „Ich bin absolut künstlich, unnatürlich, aber dafür verstelle ich mich nicht.“
Es folgte die übliche Marketing-Maschinerie: T-Shirts mit „der Katze“, ein eigenes, wenn auch gecovertes Lied, Auftritte in zahlreichen Fernsehsendungen, Gastrolle in einem Musical (“Das erste Mal, dass ich was reden muss auf der Bühne“), Mutter im Big-Brother-Container und ein eigenes Café auf Mallorca. „Sei schlau, stell dich dumm“, sagt Katzenberger dazu. Viele falsche Blondinen geistern durch das deutsche Fernsehprogramm - Katzenberger weiß, dass blond und schlagfertig alleine nicht ausreicht, um auszusorgen. Und das Haus ihrer Mama müsse doch noch abbezahlt werden.
Vox lässt Katzenberger jetzt jeden Dienstag Partner suchen - und zwar sowohl für sich selbst (“Katze sucht Kater“) als auch für andere. Letzteres geschieht in einer geradezu wahnwitzigen Mischung aus Auswanderer-Soap und „Bauer sucht Frau“ - „Auswanderer sucht Frau“ (21.15 Uhr). Katzenberger sucht für den „sportlichen Hotelmanager Michael auf den Philippinen“, den „romantischen Vogelzüchter Sten in Norwegen“ oder den „abenteuerlustigen Bestseller-Autor Rolf in Namibia“ die Frau fürs Leben. Das ist aber nicht sie selbst, was auf den ersten Blick Sinn machen würde - doch dann gäbe es ja nur eine Show.
Ihren eigenen „Kater fürs Leben“ sucht Katzenberger in einer Extra-Show. „Das Gute ist, die kennen mich ja schon aus dem Fernsehen - die wissen ja, wen sie sich in die Bude holen. Und wenn sie mich kennen, haben sie bestimmt ein paar Leberwurstschnittchen vorbereitet.“