Bei den noch bis Sonnabend laufenden Schauen gab es richtig gute Kollektionen. Das bewiesen auch Anja Gockel oder auch Unrath & Strano.
Berlin. Die Berliner Modewoche geht in den Endspurt. Am Freitag feierte die Mainzer Designerin Anja Gockel mit dem britischen Model Lily Cole auf dem Laufsteg das 15-jährige Bestehen ihres Labels. Später standen Kaviar Gauche und Michael Michalsky auf dem Programm. Bei Unrath & Strano gab es am Vorabend eine Parade kurzer, oft körpernaher Kleider. Zu lauten Beats stolzierten dürre Models im Zelt am Bebelplatz mit immer gleichen schwarzen Lockenköpfen den Laufsteg rauf und runter. Sie wirkten wie lebendig gewordene Frauenpuppen in extrem hohen Schuhen. Brauntöne, Beige, Schwarz und Grau bestimmten ihre Outfits. Die gepolsterten, betonten Schultern sprangen ins Auge.
Wiederkehrende Elemente der Kollektion waren auch lange, glockige Falten im Rückenteil von Jacken, Kurzmänteln und Hängekleidchen. Klares Design und Schnittkunst, ergänzt um augenfällige Details - so wollen Klaus Unrath und Ivan Strano, die ihre Fans mit Couture-Abendroben gewannen, nun gut verkaufbare Modelle liefern. Oder, wie Strano es nach der Rückkehr aus der Insolvenz im Vorjahr formulierte: Das Duo will mehr bezahlbare Kleider schneidern, die man den ganzen Tag über tragen kann. Ganz ohne Ballroben ging's aber auch diesmal nicht. Den Abschluss bildete ein kurzes weißes Hochzeitskleid - mit Tüll, Schleife und Schleier für die moderne Barbie. (dpa)