In Berlin steht ein Pfleger unter Verdacht, Kinder in der Helios-Klinik missbraucht zu haben. Die Taten soll er mit dem Handy gefilmt haben.

Berlin. Im Zusammenhang mit den Missbrauchsermittlungen gegen einen Pfleger des Helios-Klinikums in Berlin-Buch hat die Geschäftsführung Konsequenzen angekündigt. Geschäftsführer Christian Straub sagte am Mittwoch dem RBB-Inforadio, man habe Kontakt zu zwei externen Organisationen aufgenommen, die sich professionell mit der Beratung und Begleitung sexuell missbrauchter Kinder und deren Eltern beschäftigen. "Wir erhoffen uns davon die Inspiration und Information, die wir brauchen, um hier mehr Sicherheit zu gewinnen."

Weitere Konsequenzen würden ergriffen, fügte Straub hinzu. Dazu gehöre, dass man die internen Abläufe hinterfrage, ebenso die Organisationsstrukturen und den Ausbildungsstand der Mitarbeiter. Man arbeite auch eng mit den Ermittlern des Landeskriminalamtes zusammen. Zur Frage, ob man mit weiteren Missbrauchsfällen rechnen müsse, sagte Straub: "Das können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantworten und das ist auch nicht unsere Aufgabe."

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 27-jährigen Kinderpfleger des Helios-Klinikums in Buch wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs. Der Mann war nach Angaben der Staatsanwaltschaft als Krankenpfleger auf der Kinderintensivstation eingesetzt. Gegenstand des Haftbefehls seien drei Fälle an zwei Kindern. Auf dem Handy des Beschuldigten sei belastendes Material gefunden worden. Medienberichten zufolge hatte sich ein mutmaßliches Opfer in der vergangenen Woche seinen Eltern anvertraut, worauf diese Anzeige erstattet hätten. Bei einer anschließenden Durchsuchung der Wohnung des Mannes sei Beweismaterial sichergestellt worden.