Von der Leyen und Brüderle finden Kompromiss. Stundensätze sollen in zwei Schritten steigen. Offen ist aber noch die Höhe des Mindestlohnes.
Berlin. Ein Mindestlohn für die knapp 600.000 Pflegekräfte in Deutschland kommt nach den Worten von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen im Sommer. Wie die „Berliner Zeitung“ berichtete, haben sich von der Leyen und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle darauf geeinigt, die Lohnuntergrenze befristet bis Ende 2014 einzuführen.
„Ich freue mich sehr, dass der Mindestlohn jetzt zügig umgesetzt werden kann“, sagte die CDU-Ministerin der Zeitung. Für eine gute Pflege „brauchen wir qualifiziertes Fachpersonal, das angemessen entlohnt werden muss“. Dem rbb-Inforadio sagte sie zudem, sie werde den Mindestlohn politisch umsetzen. „Er wird ab Sommer Wirklichkeit sein.“ Offen blieb zunächst, ob sich die beiden Minister bei der Höhe des Mindestlohnes an der Empfehlung einer Findungskommission orientiert haben, die im März eine Lohnuntergrenze von 7,50 Euro in den neuen und 8,50 Euro in den alten Bundesländern vorgeschlagen hat. Nach dem Vorschlag der Kommission soll der Mindestlohn ab 1. Juli gelten.
Nach der noch von der Großen Koalition eingesetzten Kommission sollen die Stundensätze in zwei Schritten um je 25 Cent steigen. Der Mindestlohn gilt für alle Arbeitnehmer, die in Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten die sogenannte Grundpflege übernehmen. Sie helfen Pflegebedürftigen beim Waschen, Anziehen, Essen oder Gehen. Insgesamt arbeiten aber in der Branche 810.000 Menschen. (apn/abendblatt.de)