Die Polizei ermittelt gegen Mitglieder der “Hells Angels“ und hat deshalb mehrere Wohnungen, Bordelle und Clubhäuser der Rocker durchsucht.
Darmstadt. Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Mittwoch rund 50 Objekte von Mitgliedern der „Hells Angels“ und einer befreundeten Rockergruppen durchsucht. Die durchsuchten Wohnungen, Bordelle und Clubhäuser befanden sich in Süd-, Südost- und Mittelhessen, Frankfurt und Mannheim sowie in Rheinland-Pfalz und Bayern. Zwei Personen aus Mannheim wurden festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Ihnen wird schwerer Raub und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler zudem Sprengstoff, Waffen und Drogen.
Dem Einsatz am Mittwoch waren Ermittlungen wegen eines Vorfalles am 26. Juni dieses Jahres in Roßdorf (Kreis Darmstadt-Dieburg) vorausgegangen. Der Motorrad-Club „Black Souls“ war an diesem Tag in einer Grillhütte zur Feier seines 40-jährigen Bestehens zusammengekommen. Gegen Mittag hatten etwa 50 mutmaßliche „Hells Angels“ auf die Feiernden eingeprügelt und ihnen Kleidung, Handys, Geldbörsen und weitere persönliche Gegenstände geraubt. Einige der Angegriffenen mussten ärztlich versorgt werden. Bei einem 48-jährigen Mann aus Darmstadt könnten durch die Verletzungen dauerhafte Schäden am Auge zurückbleiben.
Die Hintergründe der Tat waren seinerzeit unklar geblieben. Bei den angegriffenen „Black Souls“ soll es sich um überwiegend ältere Motorradfahrer handeln, die friedlich gesinnt sind und keine Feindschaft zu den „Hells Angels“ pflegen.
Nach monatelangen Ermittlungen gab es einen konkreten Tatverdacht gegen zwei Personen, die am Mittwoch in Mannheim und Worms festgenommen wurden. Wegen Fluchtgefahr erging Haftbefehl gegen die mutmaßlichen Rädelsführer des Überfalls. Durchsucht wurden zudem Clubhäuser der „Hells Angels“ und der Gruppierung „Red Devils“ in Frankfurt und Mannheim. Die Auswertung des umfangreich sichergestellten Beweismaterials soll nun Hinweise auf weitere Tatverdächtige bringen.