Es gab einige Missverständnisse zu ihrem Regiedebüt. Nun darf Angelina Jolie aber voraussichtlich die ersten Szenen in Bosnien drehen.
Sarajevo. Angelina Jolie wird voraussichtlich in der nächsten Woche in Bosnien Szenen für ihr in dem Balkanstaat politisch umstrittenes Regiedebüt drehen. Aus dem Umfeld von Jolies Produktionsteam wurden am Mittwoch entsprechende Berichte bosnischer Medien bestätigt. Die Dreharbeiten sind demnach für den 17. bis 21. November in der Hauptstadt Sarajevo sowie der Stadt Vares geplant. Allerdings könnten sich die Termine, abhängig vom Fortschritt bei den derzeitigen Dreharbeiten zum selben Film in Ungarn, noch kurzfristig ändern, hieß es.
In dem Film will die Hollywoodschauspielerin die Liebesgeschichte zwischen einem Serben und einer Muslimin zu Beginn des Bosnienkrieges (1992-1995) erzählen. Das junge Paar wird während des Kriegsausbruchs getrennt. Sie treffen sich wieder, als die Frau in einem Gefangenenlager eingesperrt ist, in dem ihr früherer Freund als Wärter arbeitet.
Jolies Regiedebüt hatte für Unmut in Bosnien gesorgt , als es in Medienberichten hieß, darin gehe es um die Liebe zwischen einer vergewaltigten Muslimin und ihrem serbischen Vergewaltiger. Nach dem Protest von Opferverbänden zog das Kulturministerium der muslimisch-kroatischen Föderation die Drehgenehmigung zunächst zurück. Die lokale Produktionsfirma bestritt jedoch, dass es in dem Film um eine Vergewaltigung geht, und übergab dem Ministerium eine Kopie des Drehbuchs zur Überprüfung. Daraufhin wurde die Genehmigung rasch wieder erteilt.
Jolie kündigte an, dass sie während der Dreharbeiten in Bosnien die Verbände weiblicher Kriegsopfer treffen wolle, die sich über ihren Film beschwert hatten. Dabei wolle sie die „Missverständnisse ausräumen“. Die 35-Jährige hatte die Dreharbeiten zu dem Film, bei dem sie erstmals hinter der Kamera steht, bereits Anfang Oktober in Ungarn begonnen.