In drei kleineren Eruptionen stieß der Merapi erneut schwarze Aschewolken und glühende Lava aus. Wegen schlechter Sicht fielen Flüge aus.
Merapi. Der Vulkan Merapi in Indonesien kommt einfach nicht zur Ruhe. In drei kleineren Eruptionen stieß er am Dienstag erneut schwarze Aschewolken und glühende Lava aus. Zwei Fluggesellschaften kündigten erstmals die vorübergehende Aussetzung internationaler Verbindungen zu zwei Flughäfen in der Nähe des Kraters an. Es handelte sich um die malaysische Billig-Airline AirAsia und SilkAir aus Singapur. Betroffen waren die Flughäfen Yogyakarta und Solo, auf denen nach dem Vulkanausbruch schlechte Sichtverhältnisse herrschten.
Wissenschaftler vermuteten, dass die Eruptionen noch mehrere Wochen andauern könnten . Offenbar handele es sich bei der Aktivität des Vulkans „um einen Marathon, nicht um einen Sprint„, sagte der Experte Safari Dwiyono, der den Merapi seit mehr als 15 Jahren beobachtet. Seit Beginn des Ausbruchs am 26. Oktober spuckte der Vulkan mehr als zehn Mal Asche. 38 Menschen kamen bislang ums Leben, und fast 70.000 Anwohner wurden in Sicherheit gebracht. Der 3.000 Meter hohe Merapi zählt zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen Indonesiens.
+++ Der indonesische Vulkan Merapi +++
Das südostasiatische Land liegt im sogenannten pazifischen Feuerring mit zahlreichen Vulkanen, in dem Verschiebungen von Erdplatten immer wieder zu Erschütterungen führen. Das folgenschwerste Beben der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich im Dezember 2004 vor Sumatra und löste einen Tsunami aus, der rund um den Indischen Ozean 230.000 Menschen das Leben kostete. Sowohl Erdbeben als auch Vulkanausbrüche resultieren aus Verschiebungen der tektonischen Platten. Wenn die Platten sich aneinander reiben, kann geschmolzenes Gestein durch einen Vulkan an die Oberfläche treten oder ein Erdbeben auslösen.