Mehr als 1.800 Menschen sind durch das Hochwasser ums Leben gekommen. Die Uno fordert einen schnellen Ausbau der Hilfe für die Opfer.
Genf/Islamabad. Für die Helfer ist die Jahrhundertflut in Pakistan nach Einschätzung der Vereinten Nationen einer der schwierigsten Noteinsätze aller Zeiten. Knapp zwei Wochen nach dem Beginn der heftigsten Monsunregenfälle seit mehr als 80 Jahren sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Andrej Mahecic, am Dienstag in Genf: „Tausende Dörfer und Städte haben Überflutungen in einem solchen Maßstab seit Generationen nicht gesehen.“
Nach aktuellen Schätzungen sind rund 1.800 Menschen seien ums Leben gekommen. „Viele Millionen“ Pakistaner und auch afghanische Flüchtlinge leiden unter den Wassermassen. Das Genfer Büro zur Koordination der humanitären Nothilfe spricht von 14 Millionen Opfern, die mittlerweile „direkt oder indirekt“ von der Flut betroffen seien. Davon seien mindestens sechs Millionen akut auf „Unterstützung zum Überleben“ angewiesen.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef bezifferte die Zahl der betroffenen Kinder auf sechs Millionen – darunter 2,7 Millionen, die mit „direkten Konsequenzen“ wie Hunger und Krankheit zu kämpfen hätten. „Die Hilfseinsätze sollten noch einmal massiv aufgestockt werden“, mahnte ein Sprecher. Nach UN-Angaben sagten die Mitgliedstaaten bislang 91 Millionen US-Dollar (69 Millionen Euro) zu. Deutschland beteiligte sich mit etwa 2,6 Millionen Dollar (2,0 Millionen Euro).
Das Welternährungsprogramm setzt weiter auf Hubschrauber, um in abgeschnittene Regionen wie das Swat-Tal zu gelangen. „Manchmal benutzen wir auch Esel“, meinte eine Sprecherin. Am Mittwoch will das UNHCR in New York weitere Mittel für 560.000 Flutopfer beantragen.