Mehr als 125.000 Hektar Waldfläche stehen weiterhin in Flammen. Die ersten Opfer erhalten eine finanzielle Entschädigung.
Moskau. Die wütenden Waldbrände in Russland lodern noch immer auf einer Fläche von mehr als 125.000 Hektar und haben mindestens 40 Menschen das Leben gekostet. Binnen 24 Stunden wurden 500 neue Feuer gemeldet, die jedoch größtenteils zügig gelöscht werden konnten, wie der Leiter des Krisenstabs der Regierung am Montag mitteilte. Die Feuerwehr mache allmählich Fortschritte im Kampf gegen die Flammen, sagte Wladimir Stepanow. Für die kommenden Tage werden jedoch wieder Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius vorhergesagt.
Rund 1.500 Häuser wurden bislang durch die Flammen zerstört, Tausende Menschen in Sicherheit gebracht. Die Einwohner, die durch die Brandkatastrophe obdachlos wurden, erhielten am Montag eine erste Tranche der von der Regierung zugesagten Entschädigung von 200.000 Rubel (5.000 Euro), wie russische Nachrichtenagenturen berichteten.
In 14 Regionen galt am Montag noch der Notstand, darunter in der Umgebung von Moskau, dem 475 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Nischni Nowgorod und Woronesch im Süden des Landes. In der halb zerstörten Ortschaft Maslowka nahe Woronesch verteilten Rettungskräfte Lebensmittel und Kleidung an Einwohner. Katastrophenminister Sergej Schoigu rief Urlauber auf, in ländlichen Gebieten besonders auf Waldbrandgefahr beispielsweise beim Grillen zu achten.
Russland leidet seit Wochen unter einer Hitzewelle und Dürre, der Juli war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 130 Jahren. Südlich von Moskau wurden Spitzentemperaturen von über 40 Grad gemessen, nahe der Grenze zur Ukraine in der Region am Don 41,6 Grad.