An dem verheerenden Feuer bei Los Angeles sind Brandstifter Schuld. Wegen des Todes zweier Feuerwehrleute wird auch wegen Mordes ermittelt.
Los Angeles. Die Polizei in Kalifornien gibt Brandstiftern die Schuld an dem verheerenden Feuer nahe Los Angeles. „Nach unseren Untersuchungen gehen wir von Brandstiftung aus“, teilte Polizei- Sprecher Steve Whitmore am Donnerstagabend in Los Angeles mit. Konkrete Hinweise, wie das Feuer vor mehr als einer Woche gelegt wurde, gab es zunächst aber nicht. Bei der Bekämpfung der Flammen waren am Wochenende zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen, als ihr Fahrzeug einen steilen Bergabhang hinunterstürzte. Es wird daher auch wegen eines Tötungsdelikts im Zusammenhang mit Brandstiftung ermittelt, berichtete die „Los Angeles Times“. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer an einer Straße in der Hügelkette nördlich der Millionenmetropole gelegt wurde.
Die gigantische Feuerwalze konnte erst nach einem einwöchigen Kampf tausender Feuerwehrleute aufgehalten werden. Am Donnerstag waren die Waldbrände zu knapp 40 Prozent eingedämmt. 64 Hausbesitzer verloren ihr Hab und Gut. Knapp 600 Quadratkilometer Land, darunter große Flächen mit Kiefernwäldern und Büschen, sind vollständig verkohlt. Das ist eine Fläche, die größer als der Bodensee ist. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger sah sich den Millionenschaden am Donnerstag an. Er dankte den Feuerwehrleuten für ihr „außergewöhnliches Engagement“ und sprach mit Hausbesitzern, die alles verloren haben. Es sei „herzzerreißend“, diesen Verlust mit eigenen Augen zu sehen, sagte der frühere Actionfilm-Star.
Die meisten Anwohner, die tagelang vor den Flammen auf der Flucht waren, sind inzwischen in ihre Häuser zurückgekehrt. Das lodernde Feuer konnte dank eines massiven Einsatzes der Löschteams weitgehend in unbewohntes Hinterland zurückgedrängt werden. Die vollständige Eindämmung der Flammen zieht sich nach Einschätzung der Feuerwehr aber noch bis Mitte September hin. Nach US-Medienberichten sollen die tödlich verunglücktenFeuerwehrleute am Samstag beigesetzt werden.
Der massive Brand in dem Waldgebiet wurde jetzt als größtes Feuer in der jüngeren Geschichte des Bezirks Los Angeles eingestuft. Die Feuerwalze hat ein riesiges schwarzes Loch in eine der beliebtesten Natur- und Wanderregionen Südkaliforniens gerissen.
Verglichen mit den Großfeuern der vergangenen Jahre kamen die Kalifornier diesmal glimpflich davon. Im Bezirk San Diego war 2003 eine doppelt so große Fläche abgebrannt. 2800 Häuser brannten damals ab. Bei schweren Bränden in Südkalifornien im Herbst 2007 trieb eine gigantische Feuerwalze zwischen San Diego und Malibu zeitweise eine Million Menschen in die Flucht. Mehr als 1500 Häuser wurden zerstört, zwölf Menschen kamen ums Leben. (dpa)