Am Wochenende wurden erneut hunderte von Feuern gemeldet. Aufgrund der hohen Temperaturen und Windgeschwindigkeiten drohen weitere Brände.
Moskau. In Russland ist die Zahl der Toten wegen der verheerenden Waldbrände auf 34 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 500 neue Feuer gemeldet worden, teilte das Katastrophenministerium am Montag mit. Die meisten konnten jedoch zügig wieder gelöscht werden. Rund 1.500 Häuser wurden bislang durch die Flammen zerstört. Russland leidet seit Wochen unter einer Hitzewelle und Dürre, der Juli war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 130 Jahren. Südlich von Moskau wurden Spitzentemperaturen von über 40 Grad gemessen, nahe der Grenze zur Ukraine in der Region am Don 41,6 Grad.
Bis Sonntagmorgen waren nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums 774 Feuer gemeldet worden, davon seit Samstag 369. Mehr als 5 000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Weil große Teile der Ernte zerstört sind, stehen Tausende Bauern vor dem Ruin. Der orthodoxe Patriarch Kirill rief die Russen am Sonntag dazu auf, für Regen zu beten. Leid sei über das Land gekommen, weil Menschen gestorben seien oder das Dach über dem Kopf verloren hätten, sagte Kirill laut Medienberichten bei einem Besuch in der besonders hart betroffenen Region Nischni Nowgorod.
Das Katastrophenschutzministerium warnte derweil vor weiteren Waldbränden. Bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius und Windgeschwindigkeiten von 20 Metern pro Sekunde drohten neue Feuer. An der Brandbekämpfung sind den Angaben zufolge 240.000 Helfer beteiligt, darunter auch Eliteeinheiten der Armee. Ministerpräsident Wladimir Putin hat für die Unterstützung der Obdachlosen fünf Milliarden Rubel (knapp 200 Millionen Euro) bereitstellen lassen.