Das britische Topmodel will zu einem “rechtmäßigen Verfahren“ um den “Blutdiamanten“ des liberischen Ex-Präsidenten beitragen.
London. Unter dem Druck der Justiz ist das britische Topmodel Naomi Campbell nun doch zu einer Aussage im Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Liberias , Charles Taylor, bereit. Campbell werde der Vorladung als Zeugin vor das Sondertribunal für Sierra Leone in Den Haag nachkommen, teilte ihr Management am Freitag in London mit. Das Model wolle zu einem „rechtmäßigen Verfahren“ beitragen. Eine Sprecherin betonte, dass Campbell keinerlei Fehlverhalten vorgeworfen werde. Das Haager Sondertribunal hatte in der vergangenen Woche angeordnet, dass Campbell am 29. Juli als Zeugin erscheinen muss. Dabei geht es um einen sogenannten „Blutdiamanten“, den Taylor dem Model im Jahr 1997 in Südafrika geschenkt haben soll. Der Anklage zufolge hielt sich Taylor dort auf, weil er Diamanten, die er von Rebellen in Sierra Leone erhielt, gegen Waffen tauschen wollte. Campbell hatte eine Aussage zuvor abgelehnt. Bei Nichterscheinen vor Gericht drohen ihr jedoch bis zu sieben Jahren Gefängnis und Geldstrafen.
Liberias früherer Machthaber Taylor muss sich seit Januar 2008 vor dem Tribunal wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, den Bürgerkrieg in Sierra Leone durch seine Waffenlieferungen an die dortigen Rebellen der Revolutionären Einheitsfront (RUF) angeheizt zu haben.