In Deutschland steigt die Zahl der Verkehrstoten weiter an. Im Januar wurden 266 Menschen im Straßenverkehr getötet, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Wiesbaden. Die Zahl der Verkehrstoten im Januar hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich erhöht. 266 Personen kamen auf Deutschlands Straßen ums Leben, 7,7 Prozent mehr als ein Jahrzuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Damit setzt sich der Negativtrend des vergangenen Jahres fort. Die Deutsche Polizeigewerkschaft forderte eine intensivere Verkehrsüberwachung.
2011 war die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland erstmals seit 20 Jahren wieder gestiegen. Sie hatte sich um 343 Getötete auf 3.991 Unfallopfer erhöht. Rund 391.500 Menschen wurden verletzt. Dies war eine Zunahme um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Januar wurden 27.100 Personen verletzt und damit 23,3 Prozent mehr als im gleichen Monat 2011. Die Zahl der Unfälle stieg um 6,3 Prozent auf 189.300. Dabei wurden fast ein Viertel mehr Zusammenstöße mit Toten und Verletzten gemeldet und 4,4 Prozent mehr Unfälle mit Sachschaden.
Die Zahl der Verkehrstoten stieg im Januar 2012 in neun Bundesländern im Vergleich zum Vorjahresmonat. Allein in Schleswig-Holstein kamen den Angaben zufolge mit 14 Personen doppelt so viele Menschen ums Leben. In Nordrhein-Westfalen und Hamburg waren es jeweils fünf Todesopfer mehr.
In Niedersachsen starben dagegen acht Menschen weniger im Straßenverkehr, in Baden-Württemberg waren es vier. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern kamen im Vergleich zum Januar 2011 jeweils drei Personen weniger bei Verkehrsunfällen ums Leben.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sprach von einer besorgniserregenden Entwicklung. Nach der positiven Entwicklung der vergangenen Jahre sei "nun leider ein Trend erkennbar", sagte der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt. Er forderte eine bessere Verkehrsüberwachung. Hierfür müsse der Personalabbau bei der Polizei gestoppt werden. Zudem sollten die Einnahmen aus Bußgeldern direkt für Verkehrsprojekte eingesetzt werden, sagte Wendt. Die geplante Reform der Verkehrssünderdatei müsse noch in dieser Wahlperiode umgesetzt werden.