Die Kirche fasst Platz für 1.500 Menschen, doch trauern möchten die Angehörigen Whitney Houstons nur mit geladenen Gästen - und ohne Blumen.
Newark/New York/Los Angeles. Stille Trauer statt pompöser "Abschiedsgala": Die Familie und Freunde von Whitney Houston wollen sich entgegen anderslautender Meldungen am Sonnabend ganz für sich in einer kleinen Baptistenkirche in Newark in New Jersey von der Sängerin verabschieden. Das teilte das beauftragte Bestattungsunternehmen Wigham Funeral Home mit. Zuvor hatten US-Medien berichtet, die Familie der Popdiva plane eine gigantischen Trauerfeier in einer Sport- und Musikarena. New Jerseys größte Zeitung "The Star Ledger“ forderte Gouverneur Chris Christie auf, aus Anlass von Whitneys Tod Staatstrauer anzuordnen und die Flaggen auf Halbmast setzen zu lassen.
Für Sonnabend bittet Houstons Familie statt Blumen um Geldspenden für die frühere Schule der verstorbenen US-Sängerin. Trauernde sollten der staatlichen Whitney Houston Academy of Creative and Performing Arts in East Orange im US-Staat New Jersey Spenden zukommen lassen, erklärten die Angehörigen am Dienstag. Die 48-jährige Houston war am Sonnabend tot in einem Hotel in Beverly Hills gefunden worden.
Mitarbeiter hatten die Sängerin leblos in einer Badewanne im Beverly Hilton Hotel in Los Angeles gefunden. In der Hotelsuite wurden nach Angaben der Ermittler Flaschen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten entdeckt. Allerdings habe es sich um eine nicht sehr große Menge gehandelt, sagte Ed Winter von der Gerichtsmedizin in Los Angeles am Montag (Ortszeit).
Bestatterin: Jetzt ist die Familie mit Abschied an der Reihe
Die Trauerfeier findet in der baptistischen New-Hope-Kirche in Newark statt, in der Houston als Kind im Chor sang . Die Kirche fasst bis zu 1.500 Menschen. Die Traueransprache soll der Gospelsänger Marvin Winans halten, wie dessen Sohn sagte. Eine öffentliche Trauerfeier ist nach Angaben der Familie derzeit nicht geplant, zum Gottesdienst haben nur geladene Gäste Zutritt. "Sie haben sie rund 30 Jahre mit der Stadt, mit dem Staat, mit der Welt geteilt. Jetzt sind sie mit ihrem Abschied an der Reihe“, sagte die Leiterin des Bestattungsunternehmen, das mit der Beisetzung beauftragt ist.
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Unterdessen hat sich auch Paul McCartney öffentlich dem Strom der Trauernden um Whitney Houston angeschlossen. Wie die britische Tageszeitung "The Sun“ berichtet, legte der 69 Jahre alte Ex-Beatle an der Trauerstätte vor dem Beverly Hilton Hotel in Los Angeles sechs gelbe Rosen nieder. Begleitet wurde er von seiner Frau Nancy, 51. McCartney habe kurze Zeit vor dem spontan errichteten Schrein am Hotel, in dem Houston starb, verweilt und die Würdigungen gelesen.
Houston-Titel weiter hoch im Kurs
So still es vor ihrem Tod um Houston geworden war, so sehr belebte ihr Tod ihre Plattenumsätze. Am späten Montag belegte die Soulsängerin ganze 27 Plätze in den Top 100 der iTunes-Charts. Auf Nummer eins landete ihr Hit "I Will Always Love You“ - und das noch vor "Rolling In The Deep“ von Grammy-Abräumerin Adele. Auch in Deutschland spielten Radiosender Houston-Songs. Am Tag nach ihrem Tod wurden fast 100 Mal so viele Houston-Alben heruntergeladen wie am Vortag, wie die Marktforschungsfirma Media Control berichtete.
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Für Verwirrung sorgt, dass die Soul-Diva kurz vor ihrem Tod noch in guter Verfassung gewesen sein soll. "Was ich am Donnerstag sah, war kein verwirrtes Verhalten. Das war nicht jemand, der high war“, sagte Sängerin Kelly Price CNN. Houston habe getanzt und gelacht. "Wir alle hatten Spaß.“ Spontan habe sie mit Price ein Duett von "Jesus Loves Me“ gesungen und es habe "wunderbar geklungen“.
Andere Gäste der Grammy-Vorfeier beschrieben Houston als fahrig und ungepflegt aussehend. Sie habe nach Alkohol und Zigaretten gerochen, berichtete CBS unter Bezug auf diese Augenzeugen.
Sorge bereitet derweil weiterhin Houstons Tochter Bobbi Kristina. Laut Medienberichten wurde die 18-Jährige nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter zweimal im Krankenhaus behandelt. Sie sei zunächst am Morgen mit der Diagnose "Stress und Erschöpfung“ ins Krankenhaus gebracht worden. Später sei sie dann erneut in die Klinik gekommen.
Mit Material von dpa und dapd