Sängerin Kelly Price hatte zwei Tage vor dem Tod Whitney Houstons gemeinsam mit der Soul-Diva gefeiert. “Wir alle hatten eine gute Zeit“, sagt Price, die mit Houston noch ein Duett sang.
Los Angeles. Das Rätselraten um den Tod von Whitney Houston geht weiter. Erst in sechs bis acht Wochen dürften die Ergebnisse des toxikologischen Gutachtens vorliegen. Nach einer Obduktion gehen Gerichtsmediziner derzeit aber nicht von einem Verbrechen aus. Houston war am Sonnabend leblos in der Badewanne ihres Hotelzimmers gefunden worden. Bei einer Feier in Los Angeles am Donnerstag soll die Soul-Diva aber noch in guter Verfassung gewesen sein, berichtete die Sängerin Kelly Price dem Sender CNN am Montag.
"Was ich am Donnerstag sah, war kein verwirrtes Verhalten. Das war nicht jemand, der high war“, erinnerte sich Price an die Party, die im Vorfeld der Grammys stattfand. Houston habe getanzt und gelacht. „Wir alle hatten eine gute Zeit.“ Spontan habe sie mit Price ein Duett von "Jesus Loves Me“ gesungen und „wunderbar geklungen“. Man hätte Champagner getrunken und sich morgens irgendwann zwischen 2.00 und 3.30 Uhr verabschiedet. Auch da sei Houston in guter Stimmung gewesen. "Ja, da war sie ein bisschen durcheinander, wie ich auch, wie alle anderen. Es war spät“, sagte Price.
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Ermittler versuchen jetzt, durch Gespräche mit Familienmitgliedern und Freunden die letzten Stunden der 48-jährigen Sängerin zu rekonstruieren, wie die "Los Angeles Times“ berichtete. Nach der Obduktion am Sonntag schlossen die Beamten einen kriminellen Hintergrund bei Houstons Tod aus. Die Leiche zeige keine sichtbaren Zeichen von Verletzungen, zitierten Medien einen Gerichtsmediziner.
Mit weiteren Informationen hielten sich die Ermittler zurück und verwiesen auf ein toxikologisches Gutachten. Das kann Wochen oder gar Monate dauern. Nach Michael Jacksons Tod im Juni 2009 waren fast drei Monate vergangen, bis eine Todesursache mitgeteilt wurde.
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Wie das Promiportals "TMZ“ berichtete, wurde in Houstons Lunge Wasser gefunden. Es sei aber unklar, ob das Wasser zum Tode geführt habe oder erst in die Lunge geflossen sei, nachdem die Sängerin starb. Zudem schrieb das Portal, in der Suite seien rezeptpflichtige Medikamente gefunden worden, darunter auch ein Präparat gegen Depressionen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.
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Sorge bereitet derweil Houstons Tochter Bobbi Kristina. Laut Medienberichten wurde die 18-Jährige nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter zweimal im Krankenhaus behandelt. Sie sei zunächst am Morgen mit der Diagnose "Stress und Erschöpfung“ ins Krankenhaus gebracht worden. Später sie zurückgekommen, weil sie "hysterisch, erschöpft und nicht zu trösten“ gewesen sei.
Ex-Mann Bobby Brown sagte seine Konzerttour ab und traf am Sonntag in Los Angeles ein. "Er will bei seiner Tochter sein“, sagte Browns Agent Jeff Strom dem Magazin "People“. Laut „People“ musste Brown Sonnabendnacht – nur wenige Stunden nach dem Tod Houstons - ein Konzert in Southaven, Mississippi, mehrmals unterbrechen. "Ich liebe dich, Whitney“, soll der Sänger unter Tränen gesagt haben.
Brown bestätigte, dass "Bobbi Kris“ im Krankenhaus gewesen sei. "Sie wurde wieder entlassen und ist gerade bei ihrer Familie, einschließlich ihrer Geschwister.“ Die 18-Jährige ist das einzige Kind Houstons, Brown hat noch vier Kinder aus anderen Beziehungen.
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Am Tag nach Houstons Tod fand nur ein paar Meilen entfernt in Los Angeles wie geplant die Verleihung der Grammys statt. Die Gala begann mit einem Gebet für die US-Sängerin. "Wir haben einen Tod in unserer Familie“, sagte Gastgeber LL Cool J: „Und der einzig richtige Weg, solch einen Abend zu beginnen, ist ein Gebet. Ein Gebet für jemanden, den wir lieben: Unsere Schwester Whitney Houston“. Houston hatte selbst sechs Grammys gewonnen, die beiden letzten vor 13 Jahren.
Auch am Montag zeigen sich Prominente entsetzt und traurig über den "schmerzhaften Verlust“. Beyoncé nannte die 48-Jährige ein Idol. "Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich sie mit 15 Jahren zum ersten Mal traf. Sie war die ultimative Legende. Die ultimative Frau“, zitierte das Magazin "Us Weekly“ aus einer Mitteilung.
Lionel Richie reagierte über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich bin untröstlich über den Verlust von Whitney. Wir haben einen wirklichen Engel verloren.“ Jennifer Lopez schickte ebenfalls über Twitter ihr Beileid an die Familie der Sängerin, die sie als „eine der größten Stimmen unserer Zeit“ bezeichnete. "Für viele von uns war sie der Grund für das was wir tun“, schrieb Sängerin Pink. Auch Barbra Streisand war traurig: "Ihre Stimme war einzigartig. Wie schade, dass ihr Geschenk ihr selbst nicht das gleiche Glück wie uns verschaffen konnte.“
In Deutschland spielten Radiosender Houston-Songs. Am Sonntag wurden fast 100 Mal so viele Houston-Alben heruntergeladen wie am Vortag, wie die Marktforschungsfirma Media Control berichtete.