Walter Mixa “kann die eine oder andere Watsch’n nicht ausschließen“. Die Prügelvorwürfe streitet der Augsburger Bischof weiterhin ab.
Berlin/Hamburg/Paris/Rom. Der wegen Prügelvorwürfen in der Kritik stehende Augsburger Bischof Walter Mixa schließt nicht mehr aus, dass er in seiner Zeit als Schrobenhausener Stadtpfarrer Kinder geschlagen hat. Mixa sagte Bild am Sonntag: “Wenn jetzt das Thema auf die Frage nach Ohrfeigen zugespitzt wird, will ich ganz ehrlich sagen, dass ich als langjähriger Lehrer und Stadtpfarrer im Umgang mit sehr vielen Jugendlichen die eine oder andere Watsch’n von vor zwanzig oder dreißig Jahren natürlich nicht ausschließen kann. Das war damals vollkommen normal und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch.“
Heute bedauert Mixa dies: “Falls es zu Ohrfeigen gekommen sein sollte, bedauere ich das heute aufrichtig. Meine Einladung zum Gespräch an die Frauen und Männer, die Vorwürfe gegen mich erhoben haben, bleibt bestehen.“ Die Prügelvorwürfe wies Mixa erneut zurück: “Zu den Vorwürfen wegen schwerer körperlicher Züchtigungen, die in der Süddeutschen Zeitung gegen mich erhoben worden sind, habe ich von Anfang an klar gesagt, dass ich zu keinem Zeitpunkt körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche angewandt habe. Dazu stehe ich auch. Denn bei den Prügelvorwürfen ging es um schwere körperliche Züchtigungen. Solche hat es durch mich nie gegeben.“
Kardinal dankte für Verschweigen eines Sexskandals
Aus Frankreich wurde unterdessen bekannt, dass ein französischer Bischof auf die Anzeige eines pädophilen Priesters verzichtete und dafür ein Dankesschreiben eines ranghohen Kardinals bekam. Ein aus dem Jahr 2001 stammender Brief des damaligen Präfekten der Kongregation für den Klerus, Darío Castrillón Hoyos, könnte die katholische Kirche weiter in Bedrängnis bringen. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte am Donnerstagabend die Existenz des kürzlich von der französischen Zeitschrift „Golias“ veröffentlichten Briefs, enthielt sich aber eines Urteils. „Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass es sinnvoll war, die Behandlung der Fälle von sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche bei der Glaubenskongregation zu bündeln“, betonte Lombardi.