Der Winter gibt nicht auf. Die neue Kältewelle hat jetzt auch Frankreich und Spanien erreicht. In Bulgarien fiel “gelber Schnee“.
Barcelona/Paris. Die neue Kältewelle hat zu Wochenbeginn auch Frankreich und Spanien erreicht: Im Süden Frankreichs seien an einigen Orten bis zu 40 Zentimeter Schnee gefallen, teilte der Wetterdienst mit. Etwa 250 Menschen blieben im Département Gard auf verschneiten Straßen stecken und verbrachten die Nacht in Notunterkünften. Dort und in Spanien fielen am Montag in zahlreichen Orten die Schulbusse aus. Der Flughafen von Nîmes war zeitweise geschlossen, Flüge wurden nach Montpellier umgeleitet.
In Spanien lösten Schneestürme in Barcelona ein Verkehrschaos aus. Die Zufahrtsstraßen zur zweitgrößten Stadt des Landes waren unpassierbar. Der Linienbusverkehr in der katalanischen Metropole wurde wegen Schneeglätte eingestellt. Über der Stadt am Mittelmeer waren die heftigsten Schneefälle seit mehr als zehn Jahren niedergegangen.
Der Grenzübergang zwischen Frankreich und Spanien bei La Jonquera, einer der wichtigsten Übergänge zwischen beiden Ländern, wurde gesperrt. In Katalonien im Nordosten Spaniens waren nach Angaben der Verkehrsbehörden mehr als 50 Fernstraßen nur mit Schneeketten passierbar. Die Behörden hatten für weite Teile Nordspaniens eine Unwetterwarnung gegeben. In Katalonien wurden nach einem Kälteeinbruch Temperaturen von bis zu minus neun Grad erwartet.
Dichter Sahara-Staub tauchte unterdessen weite Teile Griechenlands in rötliche Farbe. „Als ob wir auf dem Mars wären“, kommentierten viele Menschen den ungewohnten Anblick. Zudem gab es stürmische Winde. Mehrere Fährverbindungen zu den Inseln der Ägäis und des Ionischen Meeres waren unterbrochen. Auch die fast drei Kilometer lange Brücke Rion-Antirrion, die Westgriechenland mit der Halbinsel Peloponnes nahe Patras verbindet, musste wegen Windstärke elf vorübergehend geschlossen werden, berichtete das Staatsradio.
In Bulgarien fiel „gelber Schnee“: Der Sand aus der Sahara färbte den Neuschnee in Südbulgarien ein. Meteorologen sagten auch für den Osten des Landes nach einem Kälteeinbruch „gelben Schnee“ voraus. Sie erklärten das außerordentlich seltene Naturereignis mit einem Zyklon aus der Sahara, der mit Wüstensand über die Balkanhalbinsel hinwegzog. Die für Anfang März ungewöhnlich heftigen Schneefälle behinderten den Verkehr auf Bulgariens Gebirgspässen.