Die 16-Jährige ist die schwerste Etappe ihres achtmonatigen Abenteuers angegangen: Kap Hoorn, der “Everest des Ozean-Segelns“.
Sydney. Jessica Watson (16), jüngste Seglerin auf Solo-Törn um die Welt, ist optimistisch in eine der schwersten Etappen ihres achtmonatigen Abenteuers gegangen. Die Australierin wollte in der Nacht zum Donnerstag Kap Hoorn in Südamerika umsegeln. „Drückt mir die Daumen, dass die Wolken sich lichten und ich wenigstens etwas sehen kann, wenn wir vorbeisegeln“, schrieb die Schülerin am Mittwoch in ihrem Blog. Watson hatte Kap Hoorn als den „Everest des Ozean-Segelns“ bezeichnet. Die Region zwischen Pazifischem und Atlantischem Ozean gilt wegen unberechenbarer Winde und Strömungen als eine der schwierigsten Schifffahrtsrouten der Welt.
„Wir kommen gut voran“, berichtete Watson. „Wir“, das sind Watson und ihr Boot „Ella’s Pink Lady“. Der Teenager ist allein an Bord und hat seit Beginn der Reise am 18. Oktober in Sydney keinen Menschen mehr zu Gesicht bekommen. Das soll sich bald ändern: ihre Eltern sind in Chile und wollten bei gutem Wetter im Flugzeug über Kap Hoorn kreisen, um ihre Tochter zu sehen. Auch die chilenische und argentinische Marine wollten Boote schicken, um Watson zu begrüßen. „Ich habe mich heute Morgen extra sorgfältig gekämmt“, schrieb sie. „Was natürlich bei diesem Wind völlig unnütz ist!“
Kurz hinter dem Kap hat Watson dann 10 000 der insgesamt 23 000 Seemeilen hinter sich. Sie will im Juni zurück in Australien sein.