Es scheint, als würde Michael Jackson nicht wirklich wieder auf einen grünen Ast kommen. Erst muss er einen Teil seiner Neverland-Rnach verkaufen und nun muss er auch noch vor Gericht, weil ihn gerade der Scheich, der ihm einst finanziell unter die Arme gegriffen hat, jetzt auf sieben Millionen Dollar verklagt. Hier geht's zur Bildergalerie.
London. Michael Jackson hat es in diesen Tagen nicht leicht. Ein Prinz aus Bahrein, Scheich Abdulla bin Hamad Al Khalifa, fühlt sich hintergangen und will sein Geld zurück. Er fordert sieben Millionen Dollar (5,5 Millionen Euro) wegen Vertragsbruchs. Der Prozessauftakt war gestern in London.
Als Michael Jackson 2005 in finanziellen Schwierigkeiten steckte, half ihm der Scheich mit einer Finanzspritze von eben sieben Millionen Dollar aus und rettete den Popstar vor dem Konkurs. Er beglich mit 35.000 Dollar die Stromrechnung seiner Neverland-Ranch und übernahm beispielsweise auch die Kosten für den langwierigen Prozess wegen Kindesmissbrauchs. Mit der finanziellen Hilfe wollte der Scheich die Musik-Karriere des einstigen Stars wieder ankurbeln. Als Gegenleistung erwartete der Prinz aus Bahrein, dass Michael Jackson eine neue CD aufnimmt und eine Autobiografie veröffentlicht. Diese Vereinbarungen waren vertraglich festgehalten. Zudem soll sich Jackson bereit erklärt haben, eine Musical-Rolle zu übernehmen. Da sich der einstige Popstar aber an keine einzige Abmachung gehalten hat, ist der Geduldsfaden des Scheichs nun gerissen.
Video: Scheich verklagt Michael Jackson
Jackson hingegen behauptet, die finanzielle Spritze sei ein Geschenk gewesen. Er bestritt die Anschuldigungen und gab an, dass er mit dem Prinzen lediglich einen Vertrag unterzeichnet habe, der seines Wissens die Beteiligung an einer Plattenfirma des Scheichs beinhaltete und nun zu einer "Falschdarstellung" genutzt werde. Er warf Al Khalifa zudem vor, ihn nach dem Ende des Missbrauchsprozesses im Jahr 2005 "unangemessen beeinflusst" zu haben - in einer Situation, als er emotional völlig ausgelaugt gewesen sei.
Der Prozess soll zwölf Verhandlungstage dauern. Da weder der Scheich noch Jackson gestern vor Gericht erschienen, soll Jackson nun via Video-Schaltung aus Los Angeles vor den Richtern aussagen.
Der Musiker hatte den Prinzen von Bahrain kennengelernt, als er 2005 dorthin reiste. Den Angaben des Anwalts von Scheich Al Khalifa zufolge hatte er dem Sänger ein Tonstudio auf dessen Neverland-Ranch einrichten lassen und ihm seine Kompositionen geschickt. Beide hätten eine "enge persönliche Beziehung" entwickelt.