In dem spektakulären Erpressungsfall um die Münchner Quandt-Erbin Susanne Klatten ist an der italienischen Adria jetzt eine „Schatzsuche“ nach mehreren Millionen Euro im Gang.

Rom. Wie die römische Zeitung "La Repubblica" am Donnerstag berichtete, müssten etwa fünfeinhalb Millionen Euro noch auf dem Gelände eines großen Anwesens 40 Kilometer von der mittelitalienischen Küstenstadt Pescara entfernt vergraben sein. Das "Rifugio Vallegrande" genannte Landgut gehört dem italienischen Komplizen des 43-jährigen Schweizer Gigolos, der Susanne Klatten mit intimen Fotos und Videos erpresst haben soll.

Auf dem Schreibtisch der Ermittler liegt dem Bericht zufolge eine von diesem Komplizen angefertigte "Schatzkarte" - zwei Blätter in Geheimschrift und mit Zeichnungen, die zumindest auf ursprüngliche Verstecke hinweisen sollen. Der Schweizer habe von Klatten mehrere Millionen Euro erhalten und anderen deutschen Millionärinnen drei bis vier Millionen "abgeknöpft", schreibt "La Repubblica". Von dem Geld seien nur zwei Millionen sichergestellt worden. 400 000 gefundene Euro stammten offensichtlich von dem Geld, das Klatten bezahlt habe.

"Die übrigen Millionen sind auf dem Gelände des Landguts vergraben", zitiert die Zeitung den Staatsanwalt Gerardo Varone. "Sie zu suchen, ist aber ein unmögliches Unterfangen, weil es sich um ein großes Talgebiet handelt." Auch abgehörte Telefongespräche zeigten, dass die Millionen in Behältern irgendwo auf dem Landgut in dem Ort Pescosansonesco verbuddelt worden seien. Die Ermittlungsrichterin Maria Gabriella Tascone hatte am Dienstag entschieden, dass der mutmaßliche italienische Komplize des Schweizers in Haft bleibt.