Die Quandts sind eine der reichsten Wirtschaftsdynastien Deutschlands. Der Familie gehört ein Wirtschaftsimperium, das auch Anteile an den Unternehmen BMW und Altana hält.
Hamburg. Den Grundstein des Vermögens legte der Großindustrielle Günther Quandt in den 1920er und 30er Jahren. In der Weimarer Republik machte er ein Vermögen mit Aktiengeschäften. In zweiter Ehe war er mit Magda verheiratet, der späteren Frau von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Quandt bekleidete zahlreiche Vorstands- und Aufsichtsratsposten, unter anderem bei der Accumulatoren-Fabrik AFA, der späteren Varta.
Während des Zweiten Weltkrieges produzierten die AFA-Werke leistungsstarke Batterien. Dabei kamen tausende Zwangsarbeiter zum Einsatz. Nach dem Krieg wurde Günther Quandt als Mitläufer eingestuft und in den Nürnberger Prozessen nicht angeklagt. Die Familie weist darauf hin, dass einzelne Mitglieder sowie familiennahe Unternehmen sich an der Bundesstiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft beteiligt hätten, die von 2000 bis 2007 etwa 4,4 Milliarden Euro an ehemalige Zwangsarbeiter oder deren Hinterbliebene ausgezahlt hat.
Als Günther Quandt 1954 starb, führten seine Söhne Harald und Herbert die Geschäfte weiter und erwarben etwa große Anteile an BMW. 1967 kam Harald bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Um Erbstreitigkeiten zu vermeiden, wurde der Besitz verteilt. Die Hauptverantwortung legte Herbert Quandt in die Hände seiner dritten Frau Johanna und der gemeinsamen Kinder Susanne und Stephan. Allein die Quandt-Tochter Susanne Klatten soll etwa 7,8 Milliarden Euro besitzen.