St. Pölten. Im Inzestfall von Amstetten hat die Polizei in dieser Woche erstmals wieder die 42 Jahre alte Tochter des mutmaßlichen Täters, Josef Fritzl (73), vernommen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde Elisabeth Fritzl, die 24 Jahre in der Gewalt ihres Vaters in einem Kellerverlies gefangen und mehrmals geschwängert worden war, "an einem geheimen Ort" befragt. Das Gespräch sei per Video aufgezeichnet worden, um ihr bei dem für kommenden Herbst erwarteten Prozess eine Aussage vor Gericht zu ersparen. Sie war bereits direkt nach ihrer Befreiung von der Polizei vernommen worden. Einzelheiten der Befragung wurden nicht bekannt.
Fritzls Familie lebt seit ihrer Befreiung auf dem Gelände einer Nervenklinik bei Amstetten. Sie macht schon kleinere Ausflüge. Eine Tochter (15) Elisabeth Fritzls durfte unter anderem Namen einen viertägigen Ausflug mit der Jugendfeuerwehr machen. Das habe sie sich so sehr gewünscht.