Sieben Kinder hat der heute 73-jährige Josef F. mit seiner Tochter Elisabeth (42) in dem Kellerverlies gezeugt. Drei von ihnen haben noch nie im Leben die Sonne gesehen - bis sie jetzt in Freiheit kamen.
Tochter K. (19 Jahre) Ihre Einlieferung in ein Krankenhaus in der vergangenen Woche löste die Aufdeckung des Falls aus. Sie sei angeblich am Sonnabend, dem 19. April, schwer krank und bewusstlos im Wohnhaus des Rentners aufgefunden worden, teilte die Polizei mit. Bei ihr fand sich ein handgeschriebener Brief der seit 24 Jahren vermisst gemeldeten Mutter, die darin um Hilfe für die 19-Jährige bat. Die junge Frau hat ihr gesamtes bisheriges Leben mit der Mutter und zwei Geschwistern in dem Verlies verbracht.
Sohn S. (18) Auch er war sein Leben lang in dem Keller eingesperrt. Sein Name taucht in einem handschriftlichen Brief der Mutter im Mai 1993 auf. Wie man inzwischen weiß, hat Josef F. seine Tochter Elisabeth gezwungen, diesen und andere Briefe zu schreiben, um ihr wahres Schicksal zu verschleiern.
Tochter L. (15) Das Kind taucht im Alter von neun Monaten in dem Mehrfamilienhaus des Rentners auf. Bei dem Baby lag ein handschriftlicher Brief der Mutter, in dem sie ihre ersten beiden Kinder erwähnt und erklärt, sie habe keinen Platz für ein drittes. L. wird von Josef F. und dessen Frau Rosemarie aufgenommen.
Tochter M. (14) Sie wird im Alter von zehn Monaten unter denselben Umständen wie L. in dem Haus des Rentners "gefunden" und ebenfalls von dem Ehepaar aufgenommen.
Sohn A. (12) Er taucht wie seine Geschwister L. und M. im Alter von 15 Monaten auf. Sein Zwilling starb wenige Tage nach der Geburt, weil er in dem Keller nicht versorgt wurde. Der Rentner hat die Kindsleiche verbrannt.
Sohn F. (5) Die Mutter erwähnt das Kind in einem Brief, der vermutlich im Jahr 2003 geschrieben wurde. Es bleibt bei ihr im Verlies. Als die Aufdeckung des Falls ins Rollen kommt, erklärt der Rentner, die Tochter sei mit dem 18-jährigen S. und dem Fünfjährigen nach Hause zurückgekehrt.