60 Quadratmeter in der Fläche, 1,70 Meter in der Höhe, kein Tageslicht: Mit dem Blick in dieses Kellerverlies von Amstetten (Niederösterreich) öffnet sich zugleich ein tiefer menschlicher Abgrund.
Amstetten. 60 Quadratmeter in der Fläche, 1,70 Meter in der Höhe, kein Tageslicht: Mit dem Blick in dieses Kellerverlies von Amstetten (Niederösterreich) öffnet sich zugleich ein tiefer menschlicher Abgrund. 24 Jahre lang hat hier der 73-jährige Josef F. seine Tochter Elisabeth (42) gefangen gehalten, gequält, vergewaltigt und sieben Kinder mit ihr gezeugt. Gestern legte F. ein umfassendes Geständnis ab, in dem er auch zugab, den Leichnam eines kurz nach der Geburt verstorbenen Kindes 1996 verbrannt zu haben. Auch drei der sechs überlebenden Kinder waren seit ihrer Geburt vor 19, 18 und fünf Jahren eingekerkert - bis man sie Ende letzter Woche befreite. Das Verbrechen hat weit über Österreich hinaus Entsetzen ausgelöst und die Frage aufgeworfen, warum weder F.s Ehefrau noch Nachbarn etwas vom Martyrium der vier Menschen bemerkten. Ermittler sprachen von einem weltweit einzigartigen Fall. "Das sprengt alle Dimensionen", so der zuständige Beamte Franz Prucher.