Sofern der Discovery-Start klappt, wird Thomas Reiter im kommenden halben Jahr in der Internationalen Raumstation ISS auf engstem Raum mit dem Russen Pawel Winogradow und dem Amerikaner Jeffrey Williams zusammenarbeiten. Der erste Deutsche auf der ISS hat auf der Astrolab genannten Mission wissenschaftliche Experimente auf dem Programm, und er soll die ISS-Bordsysteme warten.

Für die Europäische Raumfahrtagentur Esa sind flotte Shuttle-Starts einer nach dem anderen jetzt wichtig, weil sie endlich ihr Prunkstück, das in Bremen gebaute "Columbus"-Labor, im September 2007 zur Station bringen will. Ohne Shuttle wäre das Milliarden-Labor nur noch gut fürs Museum. Doch muß im Sommer 2007 zunächst der "Verbindungsknoten 2" von einem italienischen Esa-Raumfahrer zur Station geflogen werden - der europäische Knoten verknüpft "Columbus" mit dem amerikanischen Labor "Destiny" und dem japanischen Experimentiermodul "Kibo". Klappt alles, dann gewinnt die Großbaustelle im All nach und nach trotz der Verzögerungen an Größe und die Esa-Präsenz an Bord weiter an Gewicht.

Das "Columbus"-Labor soll internationalen ISS-Crews eine ganze Bandbreite von Experimenten in Materialwissenschaft, Medizin sowie Biologie und Technologie möglich machen. Die "Discovery" kann die Tür öffnen für eine Reihe von Esa-Astronauten auf der Station - und auch für ein reichhaltigeres, europäisch geprägtes Wissenschaftsprogramm.