Der 27-Jährige löschte das Leben von mindestens elf Menschen aus - vier weitere verletzte er. Ein Amokläufer hat im US-Staat Alabama ein Blutbad angerichtet - sogar ein einjähriges kleines Kind befindet sich unter seinen Opfern. Nach seiner Tat erschoss er sich. Über das Motiv herrschte zunächst Rätselraten. Bilder von der Tragödie.
Möglicherweise handelt es sich um eine Familientragödie: Unter den Toten sind seine Großeltern, die ihn aufzogen, aber auch seine Mutter sowie eine Tante und einen Onkel. Ein Reporter wiederum berichtete, dass der Mörder vor kurzem seinen Arbeitsplatz bei der Firma "Reliable Metal Products" verloren hatte. Nach Informationen des örtlichen Fernsehsenders WEAR 3 hatte der Mann zuletzt in der Metallwerkstatt gearbeitet. Somit bleibt der Hintergrund der Tat noch ungeklärt.
Die Kugeln des Mörders trafen auch völlig Fremde, wie Passanten, die sich an einer Tankstellen, in Läden oder auf den Veranden vor ihren Häusern aufhielten, wurden zu seinen Opfern.
Als erstes setzte Michael McLendon als das Haus seiner eigenen Mutter in der Nähe der Ortschaft Kingston in Brand, so die Polizei. Die Polizei entdeckte später die Leiche der Frau in dem Haus, konnte zunächst aber nicht sagen, ob sie erschossen wurde, da sie noch nicht geborgen wurde. Nach Behördenangaben fuhr der Täter dann ins nahegelegene Samson und tötete dort die Großeltern, die ihn als Junge aufgezogen hatten, sowie eine Tante und einen Onkel.
Dann traf es eine Frau, die gerade den Laden einer Tankstelle verließ, und eine Person in einem Haushaltswarenladen wurden von dem Amokläufer erschossen. "Wir wissen nicht, was die Tat ausgelöst hat", so der Rechtsmediziner Robert Preacher. Eine Senatorin des Staates, Harri Anne Smith ist fassungslos: "Er fuhr die Straße entlang und schoss auf Menschen, die auf ihren Veranden saßen. Eine Familie saß einfach auf ihrer Veranda und sie wurde erschossen." Auch Frauen und Kinder traf es - so musste die Familie eines Sheriffs bei dem Todesstreifzug des 27-Jährigen ihr Leben lassen. Ein weiteres Kind wurde schwer verletzt in eine Klinik geflogen. Auf einem Hof soll der Killer auch einen Mann in einem Wohnmobil erschossen haben.
Auf der Flucht schoss er auf einen Polizeiwagen und rammte ihn mehrmals. Ein Polizist wurde bei der Hetzjagd von Glassplittern verletzt.
Die Polizei verfolgte den Täter bis in den Nachbarort Geneva. Auf dem Gelände einer Metallfabrik, in der er gearbeitet hatte, schoss er noch einmal wild um sich. Eine der Kugeln traf den Angaben zufolge auch den Polizeichef von Geneva, der von seiner kugelsicheren Weste gerettet wurde. Dann habe sich der Mann schließlich in ein Gebäude geflüchtet und dort erschossen, teilte die Polizei mit.
Die Ortschaften Geneva und Samson liegen im Südosten Alabamas nahe der Grenze zu Florida. Geneva zählt rund 4.400 Einwohner und Samson 2.000.