Der Wiener Opernball zählt zu den wichtigsten Ereignissen in Österreich. Dieses Jahr kamen rund 5000 Gäste und feierten trotz Finanzkrise ein ausgelassenes Fest. Das Highlight: Baulöwe Mörtl (76) wurde von “Desperate Housewives“-Star Nicollette Sheridan (45) begleitet. Bilder vom Wiener Opernball.
Wien. Richard "Mörtl" Lugner schafft es immer wieder: Jedes Jahr lässt er sich beim Wiener Opernball mit einer neuen prominenten Schönheit blicken. Dieses Jahr wurde er von Nicollette Sheridan begleitet, die zu den Stars der "Desperate Housewives" gehört.
Allerdings gab es bei ihrem Erscheinen auf dem roten Teppich einen solchen Menschenauflauf, dass sich die kühle Blonde schnell bedrängt fühlte. Sie bekam Platzangst und sorgte sich die ganze Zeit um ihr perfekt durchgestyltes Outfit. Sie rief immer wieder "My dress, my dress" (engl.: mein Kleid, mein Kleid) und flüchtete sich schnell in die Loge des Bauherren. Ansonsten fiel das internationale Star-Aufgebot gestern Abend eher mau aus. Letztes Jahr war Dita von Teese über den roten Teppich geschritten, 2007 sorgte Paris Hilton für reichlich Schlagzeilen auf dem Wiener Opernball.
Die anderen 5000 Gäste, die für teures Geld Karten für den Wiener Opernball erstanden hatten, schienen sich von der Belagerung der Reporter wegen Nicollette Sheridan nicht bedrängt gefühlt zu haben. Sie trotzten der Finanzkrise und genoßen ein rauschendes Fest.
Der Abend wurde erstmals seit 140 Jahren Opernball-Geschichte mit Musik von Joseph Haydn eröffnet. Die Veranstalter wollten ihn als "Vater der Klassik" an seinem 200. Todestag würdigen. Zudem wurde der Ball erstmals von Desiree Treichl-Stürgkh organisiert, die die langjährige Opernball-Managerin und Sacher-Direktorin Elisabeth Gürtler ablöste. Treichl-Stürgkh ließ extra Blumenschmuck aus Ecuador einfliegen.
Im Vorfeld des Wiener Opernballs hatte es von Seiten mehrerer Prominenter aus der Wirtschaft und der Finanzbranche massive Kritik an der prunkvollen Veranstaltung gegeben. Sie verzichteten aufgrund der Finanzkrise auf ihren Auftritt auf dem roten Teppich. Zudem hatte auch das neue Anti-Korruptionsgesetz in Österreich mehrere Stars vom "Ball der Bälle" ferngehalten, die ihre Abwesenheit als ein Zeichen ihres Protests sahen.
Österreichs sozialdemokratischer Kanzler Werner Faymann und sein Vize, Josef Pröll, ließen sich das Ereignis jedoch nicht entgehen. Schließlich ist das "Event" ein offizieller Staatsball. Auch Bundespräsident Heinz Fischer zeigte sich gestern Abend in Wrack und Fliege. "Wir stehen gut genug da, dass wir das nicht wie eine heiße Kartoffel fallen lassen müssen", meinte er auf die oft gestellte Frage, ob man in diesen Zeiten überhaupt feiern dürfe.