Dita von Teese Stargast des Baulöwen. Das altehrwürdige Society-Ereignis bekam ein Lifting: Disco und Bars für die jüngeren Gäste.
Wien. Mit ihrer blassen Haut, den kirschroten Lippen und den dunklen Haaren wirkt Edelstripperin Dita von Teese (35) wie ein in die heutige Zeit verirrtes Pin-up-Model aus den 50er-Jahren. Der prominente Gast des Baulöwen Richard Lugner (75) beim Wiener Opernball sieht sich selbst als "Burlesque"-Tänzerin und Frau für subtile Erotik.
In ihrer Show zieht sie sich aus und badet in einem überdimensionalen Martiniglas, die entscheidenden Körperstellen bleiben jedoch bedeckt. Gestern Abend kam die 1,68 Meter kleine Provokation aus der amerikanischen Provinz, weltbekannt geworden durch ihre kurze Ehe mit Schockrocker Marilyn Manson (39), allerdings in einem silbergrünen, eher züchtigen Abendkleid zum Wiener Society-Termin. Dort gab sich Dita von Teese an der Seite von "Mörtel" Lugner und dessen neuer Freundin Bettina Kofler (34) überraschend zurückhaltend. Auch Kofler wirkte verhalten.Vermutlich hatte sie den Krach mit Lugner noch nicht verwunden.
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Der hatte in einer Pressekonferenz gerühmt, dass ihr Kleid für den Ball nur 89 Euro gekostet habe. "Warum soll man sich eine teure Frau leisten, wenn man auch eine billige haben kann?", sagte der Baulöwe. Das war schlecht "gebrüllt". Welche Frau will so etwas schon von ihrem Liebsten hören? Am Abend trug sie dann doch eine pelzbesetzte Robe, die sehr viel teurer gewesen sein dürfte. Und auch der Direktor der Wiener Staatsoper sorgte für Verstimmung bei Lugner. Der Mann sei für ihn geschmacklos, uninteressant sowie völlig unwichtig, urteilte Ioan Holender (72). Viele Wiener sehen das freilich anders: Sie lieben den skandalumwitterten Mann, der in kleinen Verhältnissen aufwuchs, und gaben ihm den Spitznamen "Mörtel".
Sichtlich gelassener reagierten die anderen prominenten Gäste auf dem roten Teppich des Wiener Opernhauses: Die Fußball-Größen Franz Beckenbauer (62) und Otto Rehhagel (69) sowie Operndiva Anna Netrebko (36) zählten zu den Besuchern des neu gestalteten 52. Balls.
Die Fußball-Europameisterschaft, die im Sommer in Österreich und der Schweiz stattfindet, war das Thema der altehrwürdigen Institution, deren Fäden jetzt Desiree Treichl-Stürgkh in den Händen hält. Sie hat frischen Wind in das Sangeshaus gebracht. So wurde den rund 5500 Gästen nicht nur eine Raucher-Lounge geboten. Bevor das Eröffnungskommando "Alles Walzer" ertönte, verwandelte sich der Ballsaal für eine Show des Balletts der Wiener Staatsoper in einen Fußballplatz. Sogar die Ex-Profis Andi Herzog (39, Österreich) und Stephane Chapuisat (38, Schweiz) durften als Sanitäter mitspielen, während die Debütanten am Spielfeldrand ein Spalier bildeten. Anschließend sang Startenor Jose Carreras (61) und danach drehte sich die Wiener Gesellschaft bis in die Morgenstunden im Dreivierteltakt. Das heißt: Nicht alle tanzten nur Walzer. Bisher nicht genutzte Nebenräume wurden erstmals zu Discos und Bars umgerüstet. In der Pink Bar konnten sich die Gäste mit automatisch wedelnden Fächern und rosa Getränken sowie Gerichten erfrischen.
Neben der österreichischen Regierungsspitze und internationalen Politikern waren auch die Menschenrechtsaktivistin Bianca Jagger (56) und als Überraschungsgast "Desperate Housewives"-Star Teri Hatcher (43) erschienen.
Für die Wiener Oper dürfte der Abend wieder einen finanziellen Erfolg garantieren. Im vergangenen Jahr wurden 1,1 Millionen Euro Gewinn eingenommen.