Nachdem im südbadischen Müllheim ein Güterzug mit Chemikalien entgleist ist, konnte ein Gleis an der Unglücksstelle wieder freigegeben werden.

Müllheim. Nach dem Zugunglück im südbadischen Müllheim wird sich der Zugverkehr voraussichtlich erst Mitte der Woche wieder normalisieren. Bis dahin will die Bahn ein bestehendes Überholgleis entlang der Strecke Freiburg-Basel als zweites Gleis einrichten. Zunächst war der Dienstag in Aussicht gestellt worden. Am Freitag war in Müllheim ein mit Chemikalien beladener Güterzug entgleist. Mit der Rheintalbahn wurde eine zentrale Nord-Süd-Achse im europäischen Bahnverkehr lahmgelegt.

Das Ersatzgleis ist nötig, weil die Weichen der eigentlichen Strecke so schwer beschädigt wurden, dass ihre Reparatur noch längere Zeit dauert, sagte ein Bahnsprecher am Montag. Ein erstes Gleis auf der Strecke Freiburg-Basel war am Sonntag freigegeben worden. Die Suche nach der Unglücksursache gestaltet sich langwierig. „Wir werden mindestens bis Ende der Woche vor Ort sein und nach Hinweisen suchen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Bis erste Ergebnisse vorliegen, könnte es Wochen dauern. Ein technischer Defekt könnte zu dem Unfall geführt haben. Menschliches Versagen oder gar Sabotage seien zwar auch nicht auszuschließen, nach bisheriger Einschätzung aber nicht wahrscheinlich, sagte der Sprecher.

Bei dem Unglück war ein mit giftigen Chemikalien beladener Güterzug entgleist. Acht Waggons hatten sich gelöst, mussten entleert und dann weggebracht werden. Auf der stark befahrenen Strecke verkehren normalerweise in 24 Stunden rund 300 bis 400 Personen- und Güterzüge.