Das Schicksal der kleinen Madeleine McCann ist immer noch nicht geklärt. Die Eltern Kate und Gerry hoffen jetzt auf die Hilfe der britischen Polizei.
London. Die britische Polizei untersucht den Fall „Maddie“ neu. Die Ermittlungsakten zum Verschwinden der kleinen Madeleine McCann würden erneut überprüft, kündigte Premierminister David Cameron an. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit der Polizei erfolgt, hieß es am Freitag in London. „Maddie“ war kurz vor ihrem 4. Geburtstag im Jahr 2007 bei einem Familienurlaub in Portugal spurlos verschwunden. Das Mädchen wäre inzwischen acht Jahre alt. Die portugiesische Polizei hat die Ermittlungen im Jahr 2008 eingestellt. Sie geht davon aus, dass das Kind bereits in der Ferienwohnung der Eltern an der Algarve starb.
Die Eltern, Kate und Gerry McCann bestreiten dies vehement. Sie starteten eine groß angelegte Medien- und Suchkampagne und schalteten Privatdetektive ein. Einem Brief zum achten Geburtstag ihrer Tochter mit der Bitte um Aufnahme neuer Ermittlungen an Premier Cameron kam dieser nun - einen Tag nach dem Geburtstag - nach. Es handele sich jedoch nicht um eine Dienstanweisung an die Polizei, sagte ein Sprecher der Downing Street.
Experten gehen jedoch davon aus, dass sich die Nachforschungen der britischen Polizisten lediglich auf die Ermittlungsarbeit der portugiesischen Polizei beziehen kann. Eigene Ermittlungen der Briten in Portugal erscheinen schwierig.
Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Zwischenzeitlich waren die Eltern selbst in Verdacht geraten, etwas mit dem Tod des Kindes zu tun gehabt zu haben. Die Ermittlungen in diese Richtung wurden jedoch ebenfalls eingestellt. Sowohl die Mutter des verschwundenen Mädchens als auch ein portugiesischer Ex-Ermittler hatten jüngst Bücher auf den Markt gebracht, in denen sie ihre jeweilige Sicht auf die Dinge darstellen.