Die Mutter von Maddie, Kate McCann, will in einem Buch den Fall ihrer vermissten Tochter nacherzählen. Joanne K. Rowling unterstützt sie dabei.
London. Harry Potter-Autorin Joanne K. Rowling (45) hilft der Mutter des verschwundenen britischen Mädchens Madeleine McCann beim Schreiben ihres Buches. Das Werk soll am 12. Mai unter dem Titel „Madeleine“ erscheinen. An diesem Tag würde das Mädchen acht Jahre alt werden. Maddie war vor knapp vier Jahren während eines Familienurlaubs in Portugal spurlos verschwunden.
In dem Buch will die Mutter Kate McCann das Verschwinden ihrer Tochter, die Suche und Ermittlungsarbeit der portugiesischen Polizei und auch die gegen die Familie erhobenen Vorwürfe beleuchten. Profi-Schriftstellerin Rowling stehe mit „Hilfe und Ratschlägen“ zur Seite, berichteten britische Medien am Dienstag. Rowling - die mit den Potter-Büchern Milliarden gemacht hat - spendet seit Jahren für den Fonds der Familie, mit dem die aufwendige Suche nach dem Mädchen finanziert wird.
Die portugiesischen Behörden gehen davon aus, dass Madeleine bereits in der Ferienwohnung der Eltern starb und nicht entführt wurde. Diese These hat Ex-Chefermittler Gonçalo Amaral ebenfalls in einem Buch mit dem Titel „Die Wahrheit über die Lüge“ niedergelegt.
Die Anwältin der McCanns, Isabel Duarte, hatte jüngst erklärt, das Buch des Ermittlers vertiefe den Schmerz der Eltern und behindere die Suche nach Maddie. Die portugiesische Justiz muss auch noch über eine Verleumdungsklage der McCanns gegen Amaral in Höhe von 1,2 Millionen Euro entscheiden.
Madeleine war am 3. Mai 2007 aus der Ferienwohnung der Eltern an der Algarve-Küste verschwunden. Danach traten die McCanns massiv in der Öffentlichkeit und machten weltweit Schlagzeilen.
Die Polizei ging zunächst von einer Entführung aus. Später neigten die Ermittler zur Annahme, dass Maddie in der Wohnung zu Tode gekommen sei und die Eltern die Leiche verschwinden ließen. Die Polizei konnte diese Vermutung jedoch nicht beweisen, so dass die Justiz im Juli 2008 die Ermittlungen ergebnislos einstellte. Beide Seiten wollen die Wiederaufnahme der Untersuchungen. Vater Gerry McCann beklagt, die Polizei habe zu früh aufgegeben.