Ein Grubenunglück erschüttert Mexiko: Bei einer Gasexplosion in einer Kohlegrube sind fünf Arbeiter getötet worden. Neun werden vermisst.
Torreón. Bei einem Minenunglück im Norden Mexikos sind mindestens fünf Bergleute ums Leben gekommen. Auch für die übrigen neun Verschütteten gebe es kaum noch Hoffnung, sagte Arbeitsminister Javier Lozano am Mittwoch. Durch die Explosion am Dienstag in dem Bergwerk in der Nähe der Stadt Sabinas im Bundesstaat Coahuila wurde zudem über Tage ein 14-jähriger Junge so schwer verletzt, dass ihm beide Arme amputiert werden mussten.
„Es gibt keine Lebenszeichen“, sagte Lozano im mexikanischen Fernsehsender Televisa über die neun weiterhin verschütteten Bergleute. „Die Aussichten sind schlecht.“ Dem Minister zufolge war ein Expertenteam aus Chile zum Unglücksort unterwegs, um bei der Bergung der Verschütteten zu helfen. In Chile waren im Oktober 33 Bergleute gerettet worden, nachdem sie 69 Tagen unter Tage eingeschlossen waren.
In dem Kohlebergwerk nahe Sabinas hatte sich am Dienstag in etwa 50 Metern Tiefe wahrscheinlich eine Methangasexplosion ereignet. Einsatzkräfte versuchten in einem Wettlauf gegen die Zeit, die verschütteten Bergleute zu retten, konnten aber lediglich fünf Leichen bergen. An der Suche beteiligten sich der Zivilschutz, das Rote Kreuz, die Armee sowie Bergleute.
Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass ein 14-jähriger Junge, der über Tage in der Nähe des Eingangs der Mine gearbeitet habe, durch die Wucht der Explosion verletzt wurde. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ihm beide Arme amputiert wurden.
Besorgte Angehörige der Verschütteten versammelten sich nach dem Unglück in der Nähe des Bergwerks. „Die Familien sind sehr verzweifelt“, sagte der Bürgermeister von Sabinas, Jesús María Montemayor. „Wir verstehen sie, aber es ist wegen der hohen Methangaskonzentration ziemlich gefährlich, in das Bergwerk zu gehen.“ Ein Beamter der Zivilschutzbehörde erklärte, dass die Explosion offenbar durch Methangas ausgelöst worden sei. Die hohe Methangaskonzentration in dem Bergwerk hatte die Rettungskräfte mehrere Stunden lang daran gehindert, zu den Verschütteten hinabzusteigen.
Mexikos Staatschef Felipe Calderón sagte, er habe angeordnet, „dass alles in unserer Macht stehende für die Rettung getan“ werde. Die mexikanische Bergbaugewerkschaft rief die Regierung auf, entschiedener gegen Sicherheitsverstöße in Bergwerken vorzugehen. 2006 waren in der Nähe der nun betroffenen Mine bei einem Unglück im Bergwerk Pasta de Conchos 65 Bergleute ums Leben gekommen.