Hamburg. Der Trainer des Außenseiters wäre unter Umständen auch mit einem 0:5 zufrieden. Zweites Halbfinale wegen Corona abgesagt.
Vor 17 Jahren wurden Trainer Andreas Bergmann (62) und sein Assistent André Trulsen (56) beim FC St. Pauli in der Saison 2005/06 zu den Architekten der legendären „B-Serie“, die den Kiezclub bis ins Halbfinale des DFB-Pokals trug. Nun kehren sie in den gleichen Rollen ans Millerntor zurück. Mit Regionalligist Altona 93 bestreitet das Duo Bergmann/Trulsen als Favorit auf dem Nebenplatz des Stadions an der Feldstraße (19 Uhr) das Lotto-Pokal-Halbfinale beim Landesligisten SC Hansa 11.
„Wir werden den Gegner nicht unterschätzen. Ich weiß, wie schnell so etwas passiert“, spielt Bergmann auf seine Pokalerfahrung an alter Wirkungsstätte an. Der Finaleinzug ist für Altona fest eingeplant. Schon weil das TV-Geld im Falle des Titelgewinns von circa 140.000 Euro samt Qualifikation für die erste DFB-Pokalrunde dem wohl künftigen Oberligisten sehr guttun würde.
Lotto-Pokal: Hansa-Trainer sieht gegen Altona einprozentige Chance
Hansa jedoch will dafür sorgen, dass Altona nicht locker ins Finale am 21. Mai im Stadion Hoheluft spaziert. „Unsere Chance liegt bei einem Prozent. Aber wir werden tapfer und mutig auftreten“, sagt Hansa-Trainer Erkan Sancak. „Wir haben schon Vereinsgeschichte geschrieben“, so der Coach. „Ich will, dass mein Team seine Chance sucht. Und wenn wir verlieren, dann lieber mit 0:5 nach einem offensiv geführten Spiel als mit einem ermauerten 0:2.“
Der zweite Finalist sollte am Donnerstagabend zwischen den beiden Regionalligisten Eintracht Norderstedt und FC Teutonia 05 ausgespielt werden. Doch daraus wird nichts.
Halbfinale Norderstedt – Teutonia fällt Corona-bedingt aus
Wegen mindestens eines Corona-Falls bei den Gastgebern fällt das Spiel aus, wie der Hamburger Fußball-Verband am Mittwoch mitteilte. Die Partie soll eine Woche später am Donnerstag, den 12. Mai nachgeholt werden.
Es wird die dritte Partie der Teutonen nach der Entlassung von Trainer Dietmar Hirsch. Auf Teutonias Bank wird dann mit Interimscoach Jan-Philipp Rose ein früherer Eintracht-Spieler sitzen.
Genau wie im vergangenen Jahr, als kurz vor dem Endspiel Achim Hollerieth bei Teutonia gefeuert wurde und Assistent Rose ebenfalls übernahm. Damals verloren die Teutonen, die noch nie in ihrer Vereinsgeschichte bei der Eintracht gewinnen konnten, mit 0:1.
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Rose wird Teutonia am Saisonende verlassen, ebenso wie wohl viele Spieler. „Das ist in der jetzigen Situation zweitrangig“, so Rose. „Wir wollen eine sehr gute Leistung bringen und das Ding hier bis zum Schluss so durchziehen, dass wir uns dann alle in die Augen gucken können.“