Bergedorf-West. Der Sportplatz am Ladenbeker Furtweg ist inzwischen so marode, dass selbst Training unmöglich ist. Saniert werden soll er nicht.

Bei den Fußballern vom SV Bergedorf-West liegen die Nerven blank: „Unser Platz am Ladenbeker Furtweg ist mittlerweile derart verletzungsträchtig, dass selbst das Training unmöglich ist“, sagt Vorsitzender Waldemar Meya, dessen Team am Wochenende mit dem 4:2 gegen den SV Nettelnburg/Allermöhe das allerletzte Heimspiel auf dem Grand absolviert hat.

Für den Vereinschef ist klar: „Wir sind ab sofort auf die Unterstützung des Bezirksamts angewiesen, um feste Trainingszeiten auf anderen Plätzen zu bekommen.“ In direkten Gesprächen hätten benachbarte Vereine zwar sofort Termine für die Punktspiele am Wochenende angeboten, aber mangels freier Kapazitäten in der Woche bestenfalls sporadische Abend-Termine. „Dann würden wir zu Trainings-Nomaden werden. Und das hält kein Team lange durch“, fürchtet Waldemar Meya um die Zukunft der Mannschaft.

SV Bergedorf-West: Nie mehr Ligafußball am Ladenbeker Furtweg

Um eine Perspektive für den gesamten Verein wurde auch in der jüngsten Bezirksversammlung gerungen. Denn längst ist klar, dass kein Geld mehr in den Grandplatz im Herzen von Bergedorf-West investiert wird. Vielmehr soll die komplette Anlage abgetragen und durch einen sogenannten Sport- und Bewegungspark für alle Altersgruppen ersetzt werden. Der könnte Outdoor-Fitnessgeräte, Felder für Volleyball und Streetball oder auch andere Angebote umfassen, die ihn zu einem Treffpunkt im Quartier machen.

Nur Liga-Fußball wird es hier nie wieder geben. Denn dafür müsste der Platz grundsaniert und auf größere Maße gebracht werden. Doch das ist aus rechtlichen Gründen unmöglich, wie die Fachleute des Bezirklichen Sportstättenmanagements bereits vor Monaten ausführten: Bei so umfangreichen Arbeiten würde der Platz den sogenannten Altanlagen-Bonus verlieren und nach heutiger Sportanlagen-Lärmschutz-Verordnung schlicht nicht mehr genehmigungsfähig sein.

Mehrheit wolle generationsübergreifenden Sport- und Bewegungspark

Selbst ein kleineres Jugendspielfeld für Nachwuchskicker der G-, F- und E-Jugend bis zum Alter von elf Jahren wird es kaum geben. Das zeigte sich in der jüngste Bezirksversammlung, als die CDU mit dem Antrag scheiterte, wenigstens ein Kunststoffrasen-Kleinspielfeld für Bergedorf-West zu sichern.

Während die Christdemokraten argumentierten, dass Fußball weiterhin Volkssport sei, hielt ihnen die Koalition aus SPD, Grünen und FDP entgegen, dass die Mehrheit der Menschen in Bergedorf-West einen generationsübergreifenden Sport- und Bewegungspark wünsche.

Zukunft des SV Bergedorf-West wird Thema der Stadtteilkonferenz

„Den Schwerpunkt jetzt schon auf Fußball zu setzen, ist falsch“, wies Petra Petersen-Griem auf den laufenden Beteiligungsprozess der Bewohner hin – ein Kernelement des für ganz Bergedorf-West angeschobenen Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung.

Genau das wird am Dienstag, 3. Mai, bei der Stadtteilkonferenz kritisch beleuchtet, ebenso wie die Zukunft des SV Bergedorf-West. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Zeighaus der Stadtteilschule Bergedorf am Ladenbeker Weg 13. Dabei ist auch Bezirksamtsleiter Cornelia Schmidt-Hoffmann.