Hamburg. Im Finale ohne Hamburger Beteiligung gewann der TuS Dassendorf überraschend gegen Eintracht Norderstedt.

Sie waren die Favoriten – doch gewonnen hat nicht der FC Eintracht Norderstedt. Stattdessen verteidigt die TuS Dassendorf den Oddset-Pokal und ist damit zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte (nach 1999 und 2018) für den DFB-Pokal qualifiziert. Im Stadion Hoheluft gelang den Dassendorfern am Sonnabend die Überraschung: Immerhin spielt Norderstedt eine Liga höher in der Regionalliga und war entsprechend als Favorit gegen den Oberligisten gesetzt.

Mit der frühen Führung durch Jordan Brown (14. Minute) unterstrichen die Norderstedter den Titel-Anspruch vor nur 2936 Zuschauern – dem kleinsten Publikum seit 2010. Doch Dassendorf ließ kaum weitere Chancen zu und kam in der zweiten Hälfte zum Ausgleich: Henrik Dettmann traf in der 68. Minute zum 1:1.

Uwe Seeler und Co. sehen ein Siegtor in letzter Sekunde

HFV-Präsident Dirk Fischer sieht zu, wie Carl-Edgar Jarchow HSV-Legende Uwe Seeler begrüßt. Eddy Münch vom FC Eintracht Norderstedt ist ebenfalls dabei (v.l.n.r.)
HFV-Präsident Dirk Fischer sieht zu, wie Carl-Edgar Jarchow HSV-Legende Uwe Seeler begrüßt. Eddy Münch vom FC Eintracht Norderstedt ist ebenfalls dabei (v.l.n.r.) © Witters

Beobachtet von – unter anderem – den HSV-Prominenten Uwe Seeler, Horst Hrubesch und Carl Jarchow schien trotz leichter Überlegenheit der Dassendorfer alles auf eine Entscheidung in der Verlängerung zuzulaufen. Eine Großchance von Jordan Brown in der 90. Minute verhinderte Pascal Nägele, Schiedsrichter Stephan Timm gab drei Minuten Nachspielzeit. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff gelang Kristof Kurczynski der Treffer, der für großen Jubel im Herzogtum Lauenburg sorgte – und für lange Gesichter in Norderstedt.

"Die Geschichte, die die Jungs heute geschrieben haben, ist eine, die man nicht besser schreiben kann", sagte Dassendorfs Trainer Jean-Pierre-Richter.

Wahrscheinlich war nicht nur der frühe Anpfiff für die niedrige Zahl der Zuschauer verantwortlich: Das diesjährige Finale fand gänzlich ohne Hamburger Beteiligung statt – Prominenz neben dem Spielfeld zählt nicht. "Es war insgesamt ein tolles Ereignis", sagte Hamburgs Verbandspräsident Dirk Fischer: "Durch den früheren Beginn ist die Zuschauerzahl doch etwas niedriger gewesen. Das ist der Nachteil. Der Vorteil ist, dass wir die höchste Einschaltzeit hatten. Die späteren Zeiten teilen sich acht Verbände, die frühe nur vier. Die etwas reduzierten Zuschauerzahl hat dem Ereignis und der Begeisterung keinen Abbruch getan."