Hamburg. Der Kiezclub verbreitet ab sofort keine News mehr über das Kurznachrichtenportal von Elon Musk. Welche Alternative nun empfohlen wird.

Der FC St. Pauli wird ab sofort keine Nachrichten und Informationen mehr auf das Kurznachrichten-Portal X (ehemals Twitter) verbreiten. Diese Entscheidung verkündete der Kiezclub am Donnerstagvormittag. Seit 2013 war der Bundesliga-Aufsteiger auf der Plattform aktiv gewesen, ihm folgten dort nach eigenen Angaben 250.000 Konten.

„Inhaber Elon Musk hat aus einem Debatten-Raum einen Hass-Verstärker gemacht, der auch den Bundestagswahlkampf beeinflussen kann“, führte der FC St. Pauli als Begründung an. Seit der Übernahme von Twitter durch Musk, der das Portal in X umbenannte, habe dieser die Plattform „zu einer Hass-Maschine umgebaut“. „Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert oder werden sogar kuratiert. Beleidigungen und Drohungen werden kaum sanktioniert und als vermeintliche Meinungsfreiheit verkauft“, heißt es weiter in der Mitteilung des Millerntor-Clubs.

FC St. Pauli: Elon Musk hat X zur „Hass-Maschine“ umgebaut

Ein weiterer Grund für den Ausstieg aus X sei, dass der designierte US-Präsident Donald Trump nach seinem Wahlsieg angekündigt hat, Elon Musk zum Chef einer Behörde zu machen, die neu geschaffen wird. Schon im Wahlkampf habe Musk Trump tatkräftig unterstützt, auch mithilfe von X. „Es ist davon auszugehen, dass X auch im Bundestagswahlkampf autoritäre, menschenfeindliche und rechtsradikale Inhalte fördert und so öffentliche Diskurse manipuliert“, teilte der FC St. Pauli weiter mit.

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Bereits auf der Mitgliederversammlung des FC St. Pauli vor einem Jahr im CCH war von Mitgliedern ein Antrag eingebracht worden, dass der Verein seine Aktivitäten auf X sofort beenden solle. Nach einer eingehenden Diskussion war der Kompromiss gefunden worden, die Nutzung von X für eigene Nachrichten einzuschränken. Vor allem politische Statements für Diversität und Inklusion wurden hier aber weiterhin gepostet, um „sich gegen den Hass zu stellen“. Anfang November hatte St. Paulis Pressesprecher Patrick Gensing dazu noch gesagt: „Wir lehnen die rechtspopulistischen Äußerungen von Musk klar ab und nutzen X vor allem zur politischen Gegenrede.“ Nun aber kam der Rückzug von X.

FC St. Pauli rät jetzt zum Umstieg auf BlueSky

Wegen des „zeithistorischen Wertes“ will der Verein die Inhalte der vergangenen elf Jahre aber online lassen. Gleichzeitig ruft er jetzt seine Followerinnen und Follower dazu auf, auf BlueSky zu wechseln. Hier werde zeitnah auch das englische Konto des Clubs bespielt werden.