Hamburg. Ajdin Ibrahimović läuft in dieser Woche erstmals für Bosnien auf. Das Profil des Stürmers könnte für die Hamburger spannend sein.
Es war für beide ein gebrauchtes Wochenende. Für Ermedin Demirović wegen der 2:3-Niederlage des VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt. Wobei der Deutsch-Bosnier ausnahmsweise völlig blass blieb. Die Gelegenheit dazu bekam Ajdin Ibrahimović gar nicht erst. Er fehlte beim 1:2 des FC St. Pauli beim 1. FC Union Berlin in der U-17-Nachwuchsliga des DFB ganz im Kader. Aus guten Gründen.
Zu Wochenbeginn dürfte sich die Stimmung der beiden Hamburger dennoch aufhellen. Für Demirović geht es zur bosnischen Nationalmannschaft. Und für Ibrahimović, den Talentscouts mit ebenjenem Demirović vergleichen, ging es bereits am vergangenen Donnerstag, weswegen er in Berlin abwesend war, – zur bosnischen U-17-Nationalmannschaft. Erstmalig ist der 16-Jährige ins Aufgebot berufen worden.
Ajdin Ibrahimović vom FC St. Pauli wird ins bosnische Nationalteam berufen
Am Mittwoch wird der Mittelstürmer mit dem Nationalteam des Heimatlandes seiner Eltern mit einem Auswärtsspiel in Finnland in die Qualifikation für die U-17-Europameisterschaft 2025 in Albanien einsteigen. Es folgen Heimspiele am Sonnabend gegen Liechtenstein sowie kommenden Dienstag, 19. November, gegen Gruppenfavorit Portugal.
Die erstmalige Nominierung von Ibrahimović ist für den FC St. Pauli Anerkennung der guten Ausbildung. Zugleich wird der Youngster in das bislang größte Schaufenster gestellt. Andere Clubs könnten auf den Angreifer aufmerksam werden, dessen Vertrag nach Ende der Saison 2024/25 ausläuft. Besteht also die Gefahr des Verlusts?
Hamburger Stürmer ist ein „Knipser“
Nach derzeitigem Stand eher nicht. Laut Abendblatt-Informationen sind sich die Hamburger darüber im Klaren, dass Ibrahimović ein Profil besitzt, was sich so im Verein eher selten findet: Nicht der Schnellste zwar, dafür groß gewachsen und kräftig. Das Global Soccer Network (GSN) sieht ihn am stärksten als zentralen Stürmer („Knipser“).
Der aktuelle GSN-Index beziffert sich auf 40,03 (solider U-19-Bundesligaspieler) und kann nach momentanem Datensatz auf 48,78 (guter Drittligaspieler) steigen. Als Stärken nennt das Unternehmen aus Sandhausen Technik, Kreativität, taktisches Verhalten, Ausdauer und Fitness. Potenzial bestehe bei Standards, Passspiel, defensivem Eins-gegen-Eins und Positionsspiel, Tackling, Übersicht, Beweglichkeit und Zweikampfstabilität.
Noah Palapies nächster Angreifer in der St.-Pauli-Pipeline?
In der U 17 kommt der abschlussstarke Linksfuß mit gutem Raumgefühl in bislang zehn Saisonspielen auf vier Tore. Zwar sorge die Spielweise des Teams nicht im Übermaß für Strafraumaktionen, dennoch soll er sich dort wohlfühlen. Es spreche viel für eine Verlängerung bis zum Ende der U 19, ist zu hören.
Gleiches gilt im Übrigen für U-19-Stürmer Noah Palapies, der im Sommer bereits mit den Profis ins Trainingslager reisen durfte. Der 17-Jährige mit besonderen Qualitäten im Kopfballspiel bringt es bislang auf fünf Saisontore und eine Vorlage. Laut GSN ist der 1,85-Meter-Offensivmann ebenfalls als zentraler, „kompletter“, Stürmer am sinnvollsten eingesetzt.
Mehrere Clubs sind auf St. Paulis Talent aufmerksam geworden
Der aktuelle GSN-Index von Palapies liegt bei 47,48 (ordentlicher Drittligaspieler), der mögliche bei 56,06 (solider Zweitligaspieler). Vor allem den ersten Kontakt, Passspiel, Antizipation, Entscheidungs- und offensive Raumfindung, Übersicht, Arbeitsrate sowie Beweglichkeit stechen demnach hervor. Schwächen habe der Hasloher noch bei Flanken, als Standardschütze, im defensiven Eins-gegen-Eins und Positionsspiel, dem taktischen Verhalten, der Kreativität und Zweikampfstabilität.
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Auch den Norderstedter hat der FC St. Pauli für eine weiterführende Beschäftigung über den kommenden Sommer hinaus sehr genau im Fokus, wenngleich das ebenso für auswärtige Clubs zutrifft. Rosige Aussicht also für Palapies, obwohl auch sein Wochenende ein unfreiwillig gebrauchtes war: Die U 19 hatte spielfrei, und er konnte nicht das machen, was er am liebsten macht: Fußball spielen.