Hamburg. Zum Start der neuen Genossenschaft feierte der Kiezclub im Millerntor-Stadion. Welche Promis neben Peter Tschentscher noch da waren.
Die Party zum Start der Genossenschaft des FC St. Pauli war am Freitagabend schon rund drei Stunden im Gange, als sich gegen 22.15 Uhr Präsident Oke Göttlich höchstpersönlich den Weg durch die Menschenmenge im Ballsaal Süd des Millerntor-Stadions bahnte und die Gäste höflich, aber doch auch bestimmt bat, sich jetzt doch mal auf die Tribüne zu begeben.
Manche griffen sich angesichts der nassen Kühle schnell noch ihre Jacke, ehe sie sich auf einem der Business-Seats niederließen, um den folgenden Knalleffekt zu erleben. Kurz vor halb elf startete auf und hinter der gegenüberliegenden Nordtribüne ein eindrucksvolles Feuerwerk, das zum Teil im Takt der dazu aus den Lautsprechern klingenden St.-Pauli-Fansongs abgebrannt wurde.
FC St. Pauli begrüßte viele Weggefährten zu seiner Party
Damit endete dann auch am Vorabend des Bundesligaspiels gegen den FC Bayern München die Party zum Start der unter dem Namen Football Cooperative St. Pauli eG firmierenden Genossenschaft. Der Kiezclub hatte etliche Personen eingeladen, die auf unterschiedlichste Art und Weise dem Verein zum Teil schon sehr Jahrzehnten eng verbunden sind. Gesehen wurden etwa Ex-Profi Lasse Sobiech, der ehemalige Spieler, Trainer und Sportchef Thomas Meggle, sowie Helmut Schulte, der einst ebenfalls als Spieler, Trainer und Sportchef für St. Pauli tätig gewesen war. Auch ihre aktuellen Nachfolger Andreas Bornemann (Sportchef) und Alexander Blessin (Cheftrainer) blieben bis zum Ende.
Aber auch Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt, selbst seit 30 Jahren Mitglied des FC St. Pauli, ließ sich trotz des politischen Trubels in Berlin, den Abend ebenso wenig entgehen wir Tagesschau-Sprecher Thorsten Schröder, der sich im Zuge der Retter-Aktion im Frühjahr 2005 einer der 350 lebenslangen Dauerkarten für symbolträchtige 1910 Euro für einen Stehplatz auf der Gegengeraden gesichert hatte.
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Ehrengast war Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, der seinen Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) gleich mitgebracht hatte. Tschentscher Rede verfolgten in erster Reihe auch der Holocaust-Überlebende Ivar Butarfas-Frankenthal mit seiner Ehefrau Dagmar. Tschentscher betonte in seiner Rede, dass Hamburg „die Stadt der Genossenschaften“ sei, und nannte die Gründung der ersten Genossenschaft eines Profifußball-Clubs ein „historisches Ereignis“. „Der Verein ist immer hart am Pflaster“, sagte Tschentscher weiter. Das Modell der Genossenschaft sei daher „eine naheliegende Idee“ und passe zu diesem Verein „wie die Faust aufs Auge“.
Und Tschentscher, selbst bekennender HSV-Anhänger, wünschte dem FC St. Pauli, dass er sich „in den nächsten 100 Jahren in der 1. Bundesliga präsentiert“. Dabei geht es erst einmal ja nur darum, die erste Saison nach dem sechsten Aufstieg zu überstehen und den Klassenverbleib zu schaffen. Eine Videobotschaft schickte DFB-Sportdirektor Andreas Rettig, der bis September 2019 kaufmännischer Geschäftsführer beim FC St. Pauli gewesen war.
FC St. Pauli: Schon Anteile für 3,5 Millionen Euro verkauft
Die Genossenschaft nahm unterdessen weiter Fahrt auf. Schon in der Frühverkaufsphase, an der nur Bezieher des Newsletters teilnehmen konnten, waren bis Sonnabendmittag 3,5 Millionen Euro zusammengekommen. 2750 Personen hatten einen oder mehrere Anteile erworben. Offiziell startet der Verkauf an diesem Sonntag um 10 Uhr.
Das Schönste am ganzen Abend: Für die Pyro-Show zum Abschluss der Genossenschaftsparty hat der FC St. Pauli keine Strafe des DFB zu erwarten.