Hamburg. Viele warteten auf die Stars des Rekordmeisters, hofften auf Autogramme oder Selfies. Nur ein Spieler enttäuschte sie nicht.
Die ersten Fans warteten schon um zwölf Uhr vor dem Steigenberger Hotel in der Hamburger City, eine Frau sollte im Lauf des Tages fast 40 Euro für ihr im Umfeld geparktes Auto bezahlen. Am Ende waren es rund 200 Personen, darunter viele Kinder und junge Leute, die die Spieler des deutschen Rekordmeisters Bayern München am Vorabend ihres Spiels beim FC St. Pauli empfingen - das der Favorit am Ende durch einen Treffer von Jamal Musiala schließlich knapp mit 1:0 (1:0) für sich entschied.
Eigene Ordner der Münchner sorgten mit Metallgittern dafür, dass die Zufahrt zum Hotel frei blieb, und verteilten großzügig Autogrammkarten, auf denen die Spieler unterschreiben konnten.
Vor Spiel beim FC St. Pauli: Bayern-Spieler lassen wartende Hamburger Fans stehen
Das nährte die Hoffnung gerade der kleineren Fans, dass es für sie mit einem Original-Schriftzug eines ihrer Stars oder sogar einem Selfie klappen könnte.
Groß war der Jubel, als die Bayern-Spieler um 19.15 Uhr in zwei Bussen vorfuhren – noch größer war kurz darauf die Enttäuschung: Allein Joshua Kimmich nahm sich Zeit, begrüßte die Wartenden mit einem freundlichen „Moin“, unterschrieb Autogrammkarten oder Fotos, machte Selfies. Alle anderen Spieler verschwanden meist wort- und grußlos im Hotel und reagierten nicht einmal, wenn laut ihre Namen gekreischt wurden.
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„Musiala gibt fast nie Autogramme“, hatte ein Ordner zwei Jungs, die aus Schleswig-Holstein angereist waren, gewarnt. Was die nicht glauben wollten, später aber mussten.
Auch sonst platzte manches Bild von einem Profi: „Ich hätte gewettet, dass Thomas Müller rumgeht und Autogramme gibt, der wirkt im Fernsehen immer so lustig und nett“, sagte Matteo (13) aus Elmshorn. „Doch am Ende war Kimmich der Einzige, der sich für uns interessiert hat. Der ist jetzt mein neuer Lieblingsspieler.“