Hamburg. Der Trainer des FC St. Pauli skizziert, wie er die potente Münchner Offensive stoppen will – und stärkt dabei einen Ergänzungsspieler.

Lars Ritzka gehört zu der Sorte Spieler, die sich viele Trainer wünschen. Nicht aufmucken, sondern Gas geben. Der Linksverteidiger des FC St. Pauli stellt sich auch dann in den Dienst der Mannschaft, wenn er mal nicht spielt. Sobald er allerdings gebraucht wird, ist Ritzka mit vollem Einsatz da, wenngleich fußballerisch wohl kein Jamal Musiala mehr aus ihm wird.

„Er ist in Hoffenheim reingekommen und war gleich auf 100 Prozent. Er hat jeden Zweikampf gewonnen und gut nach vorne verteidigt“, lobte St.-Pauli-Coach Alexander Blessin den 26-Jährigen, der beim 2:0-Sieg am vergangenen Wochenende und auch im Heimspiel gegen den FC Bayern an diesem Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) den verletzten Philipp Treu (muskuläre Probleme im Oberschenkel) ersetzen muss.

FC St. Pauli: Ritzka hat sich den Einsatz laut Blessin „verdient“

„Wir wissen um seine Stärken. Jetzt kriegt er seine Chance, die er sich auch verdient hat“, sagte Blessin. In den ersten drei Saisonspielen hatte Ritzka noch für den angeschlagenen Außenverteidiger Manolis Saliakas in der Startelf gestanden, ehe er vier der sechs folgenden Bundesligaspiele vollständig auf der Bank verbrachte. Lediglich in Hoffenheim (40 Minuten) und bei der 0:3-Pleite gegen Mainz 05 (sieben Minuten) durfte der gebürtige Hannoveraner teilweise mitwirken.

Nun geht es für Ritzka darum, dass auch aus Jamal Musiala kein Jamal Musiala wird. Zumindest nicht an diesem Sonnabend. „Wenn man ihm Raum lässt, ist er individuell so ein hochklassiger Spieler, dass man ihn nicht alleine verteidigen kann“, sagte Blessin über Musiala. „Wir dürfen ihm nicht den Raum lassen, dass er sich drehen und in ein offensives Eins-gegen-eins kommen kann.“

Mehr zum Thema

Dummerweise hat aber nicht nur Musiala, sondern auch Ritzkas direkter Gegenspieler Michael Olise schon mal Fußball gespielt. „Wir dürfen auf den Außenpositionen keine Eins-gegen-eins-Situationen aufkommen lassen“, forderte Blessin. „Wenn ich aber irgendwo einen Spieler abziehe, entsteht dort ein Raum. Bayern bewegt sich da so clever, dass sie dann auch in diesen Raum reingehen.“

Fest steht: St. Pauli wird leiden und kämpfen müssen. „Wir müssen die individuelle Qualität durch mannschaftliche Geschlossenheit egalisieren“, sagte Blessin. Aber damit kennt sich Lars Ritzka ja aus.