Hamburg. Der Delmenhorster Bülent Büyükbayram setzte in einer Facebook-Gruppe einen mehr als geschmacklosen Post ab. Es gibt erste Konsequenzen.
„In Delmenhorst geboren, bin ich Sport und Politik verschworen“, war in der Profilbeschreibung von Bülent Büyükbayram zu lesen, als der CDU-Politiker auf Facebook vor einigen Tagen einen mehr als geschmackslosen Post absetze. Mittlerweile hat der Delmenhorster das Foto, das er offenbar in einer geschlossenen Facebook-Gruppe geteilt hatte, sowie den Account vollständig gelöscht.
Das Foto liegt dem Abendblatt dennoch weiterhin als Screenshot vor. Zu sehen ist eine Gummipuppe, die an einem Galgen hängt. Die Puppe trägt einen St.-Pauli-Pullover, auf ihrer Stirn steht „ScheiSS St. Pauli“. Das Doppel-S ist dabei in Runenschrift verfasst, welche als Nazi-Symbolik gilt. Ob Büyükbayram die Puppe selbst „gestaltet“ und aufgehängt hat, ist unklar.
Büyükbayram ist offenbar Mitglied in einer Fangruppe von Atlas Delmenhorst
Die Empörung, die der Post hervorrief, war jedenfalls groß. Wie die „Nordwest-Zeitung“ berichtet, soll Büyükbayram bereits am Mittwoch aus dem CDU-Landesverband Oldenburg ausgetreten sowie von seinem Amt als Vorsitzender des Stadtbezirksverbandes Delmenhorst zurückgetreten sein. Dies bestätigte ein Parteisprecher. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg prüfe nach einer Strafanzeige zudem die Aufnahme von Ermittlungen.
Wieso Büyükbayram das Foto verbreitete, ist unklar. Offiziell geäußert hat sich der Delmenhorster noch nicht. Der Grund für den Post könnte allerdings in dessen Mitgliedschaft im „Block H“, einer Fangruppierung des Oberligisten Atlas Delmenhorst, liegen. Im Rahmen des DFB-Pokalspiels 2023 hatten St.-Pauli-Fans die Fangruppierung wegen Verbindungen zu Rechtsextremen kritisiert.
- Kane, Musiala und Co.: Wo der FC Bayern in Hamburg schläft
- Nach sieben Jahren: Bayern-Fans freuen sich aufs „Heimspiel“
- Ultrà Sankt Pauli und Schickeria – die Gründe der Freundschaft
Der FC St. Pauli kündigte laut der „Nordwest-Zeitung“ bereits die Prüfung rechtlicher Schritte gegen Büyükbayram an und verurteilte das Foto: „Wir sind als FC St. Pauli einiges gewohnt, was Beleidigungen in sozialen Medien betrifft. Dass aber ein Lokalpolitiker, der für eine demokratische Partei öffentlich auftritt, ein solches Bild postet, ist verstörend und ein Indiz für eine komplette Verrohung des politischen Diskurses.“