Hamburg. Stellt der Trainer des FC St. Pauli am Sonnabend gegen Hoffenheim um? Schlechte Nachrichten gibt es derweil von Scott Banks.
Alexander Blessin war am Donnerstagnachmittag gut in Form. Als St. Paulis Clubsprecher Hannes Bühler zu Beginn der Pressekonferenz verkündete, dass das Gästekontingent von 2860 Tickets für das Spiel bei der TSG Hoffenheim am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) vollständig abgerufen worden sei, grätschte der Trainer des FC St. Pauli dazwischen.
„Jetzt könnte ich fast etwas schnippisch sein und sagen, dass wir dann ja eine Mehrzahl an Fans haben“, sagte Blessin in Anspielung an die normalerweise eher schwache Hoffenheimer Unterstützung und erfreute sich dann an den großen Augen und dem Gelächter der Journalisten. Hohoho, der traut sich aber was.
FC St. Pauli: Blessin lässt die Systemfrage offen
Damit die Kiezkicker auch nach der Partie im Kraichgau noch kesse Sprüche abliefern können, wäre ein ähnlich mutiger Auftritt wie von Blessin auf der Pressekonferenz ein guter Schritt. Auf welches Spielsystem die Hamburger im Kellerduell beim Tabellen-15. setzen, ließ der Trainer derweil offen.
„Es geht um die Balance, wie wir auswärts auftreten wollen. Wenn wir stabiler im Mittelfeld sein wollen, würde das für ein verstärktes Mittelfeld sprechen“, sagte Blessin. Dies wäre eine Veränderung gegenüber des DFB-Pokalspiels bei RB Leipzig (2:4), als St. Pauli in einem 3-4-3-System mit Oladapo Afolayan, Johannes Eggestein und Morgan Guilavogui, dem am Dienstag sein erstes Pflichtspieltor für die Kiezkicker gelang, in der vordersten Angriffsreihe agierte.
Entscheidung zwischen 3-5-2 und 3-4-3
Die Alternative wäre ein 3-5-2-System mit einem zusätzlichen Mittelfeldspieler. Gegen Leipzig wollte Blessin den zuvor über leichte Wadenprobleme klagenden Carlo Boukhalfa noch schonen, nun stünde der Achter am Sonnabend zur Verfügung. „Da wird er wichtig sein“, hatte Blessin bereits nach dem Abpfiff in Leipzig angekündigt.
Sollte sich der 51-Jährige dazu entscheiden, auf die Mittelfeldpräsenz von Boukhalfa, dem nicht zur Disposition stehenden Kapitän Jackson Irvine und Robert Wagner zu setzen, würde Oladapo Afolayan wohl aus der Startelf rutschen. Dieser war von Blessin vor einer Woche noch offen für fehlende Körpersprache kritisiert worden, machte nun aber einen Schritt in die richtige Richtung.
Metcalfe und Banks fallen noch aus
„Ich hoffe, dass ich in Hoffenheim starte. Ich will jedes Spiel spielen. Wenn ich nicht spiele, bin ich unglücklich. Das ist so im Profifußball“, sagte Afolayan nach dem Leipzig-Spiel. „Ich kenne meine Qualitäten und weiß, dass ich der Mannschaft helfe, gut zu spielen.“
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Definitiv nicht zur Verfügung stehen derweil Scott Banks, der wegen eines Knochenödems am Rücken für rund zehn Tage pausieren muss, sowie Connor Metcalfe, der eine hartnäckige Adduktorenverletzung hat. „Connor macht leichte Fortschritte“, sagte Blessin. „Da können wir aber noch nicht absehen, wann er zurückkommt.“