Hamburg. Null Punkte, erst ein Tor und mehrere Leistungsträger angeschlagen. Was den Hamburgern dennoch Hoffnung gegen Topgegner Leipzig macht.
Seine positive Grundhaltung hatte Alexander Blessin (51) auch am Freitag nicht verloren, als der Cheftrainer des FC St. Pauli über die kommende Aufgabe seines Teams in der Fußball-Bundesliga sprach. Dabei scheinen die Grundvoraussetzungen vor dem Spiel gegen Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig alles andere als vielversprechend zu sein.
Nach drei Spielen gegen Teams, die nicht zu den Spitzenkräften der Bundesliga zählen, steht der FC St. Pauli immer noch ohne Punkte und mit nur einem erzielten Tor auf Rang 17 der Tabelle. Dazu kommen Sorgen um angeschlagene Spieler.
St. Paulis Wagner droht mit Mandelentzündung auszufallen
Dieser Kreis der drohenden Ausfälle für das Heimspiel am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) gegen RB Leipzig hat sich am Freitag sogar noch erweitert. Mittelfeldspieler Robert Wagner (21) meldete sich mit einer Mandelentzündung vom Training ab, wie Blessin berichtete. „Er hat jetzt ein Antibiotikum genommen. Da müssen wir sehen, wie er morgen darauf reagiert“, sagte der Coach. Ein Einsatz erscheint aber eher ausgeschlossen.
Praktisch sicher ist auch, dass Stürmer Morgan Guilavogui (26) ausfällt. Auch am Freitag konnte er nur laufen. Etwas weiter ist Mittelfeldspieler Connor Metcalfe (24). „Er ist mir etwas höherem Tempo gelaufen und hat Bewegungen mit dem Ball gemacht“, berichtete Blessin über den Australier, der unter muskulären Problemen leidet. Nach einem Startelfeinsatz hörte sich aber auch nicht an.
Blessin gibt Entwarnung bei Außenstürmer Elias Saad
Weitgehende Entwarnung gab es immerhin bei Außenstürmer Elias Saad (24), der am Donnerstag mit einem Eisbeutel am Fuß vom Rasen gegangen war. „Er war ein bisschen im Rasen hängengeblieben, das hatte am Anfang etwas wehgetan. Heute hat er aber wieder komplett mittrainiert. Also steht er komplett zur Verfügung“, sagte Blessin.
Ausgerechnet in dieser Gemengelage kommt in RB Leipzig ein Gegner als Millerntor, der als Titelanwärter gilt und mit diversen Topspielern besetzt ist. Eine Kostprobe seiner Qualitäten lieferte das Team von Trainer Marco Rose am Donnerstagabend im Champions-League-Spiel bei Atletico Madrid, auch wenn dieses am Ende mit 1:2 verloren ging.
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Einen Nachteil durch das Spiel am Donnerstagabend und die Reisen nach Madrid und nach Hamburg mag Trainer Blessin für die Leipziger nicht erkennen. „Es war für sie die erste englische Woche in dieser Saison. Das steckt man schon weg. Außerdem haben sie noch in Madrid übernachtet“, sagte der Coach und verwies zudem darauf, dass die Leipziger über einen ebenso breiten wie gut besetzten Kader haben, sodass auch eine personelle Rotation keinen Qualitätsverlust bedeutet.
Einen Anschauungsunterricht, wie man gegen Leipzig agieren muss, gab Atletico Madrid am Donnerstag. „Brutale Intensität. Sie haben sich über 90 Minuten in jeden Zweikampf zu 100 Prozent reingehauen. Gegen so eine Mannschaft braucht man Körperlichkeit und Aggressivität“, sagte Blessin und ließ durchblicken, dass er genau dies von seinem Team erwartet. Dazu solle jeder seiner Spieler trotz der bisher mageren Ausbeute mit Mut ins Spiel und in die Aktionen auf dem Platz gehen – und dies vor allem auch bei den Torabschlüssen. „Wir haben gesehen, wie man auch Leipzig wehtun kann“, sagte er.
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Treu – Wagner (Sinani), Boukhalfa – J. Eggestein, Afolayan.
RB Leipzig: Gulacsi – Geertruida, Orban, Lukeba – Henrichs, A. Haidara, Seiwald, Raum – Xavi – Openda, Sesko.