Scheffau am Wilden Kaiser. Trainer Blessin fordert die Profis des FC St. Pauli auch bei hohen Temperaturen. Wie Connor Metcalfe das Trainingslager erlebt.
Am Sonnabend gab es für Connor Metcalfe und die Profis des FC St. Pauli Gelegenheit zur Entspannung. Nach der 1:3-Testspielniederlage gegen Greuther Fürth am Freitagabend hatte Trainer Alexander Blessin dem Team einen freien Tag im Trainingslager gewährt. Metcalfe nutzte die Gelegenheit für eine Golfrunde mit ein paar Mitspielern. „Ich bin zwar nicht wirklich gut, aber es hat Spaß gemacht, einmal abzuschalten“, berichtete Metcalfe am Sonntagmittag. Ein Handicap? „Sowas habe ich nicht mal“, sagte der 24-Jährige und lachte.
Mit Entspannung war es zu diesem Zeitpunkt wieder vorbei, rund zwei Stunden hatte Blessin bei knapp 30 Grad Celsius und brennender Sonne trainieren lassen. „Es ist heiß, das Training ist intensiv, es ist hart“, sagte Metcalfe, der unter einem Sonnenschirm am Rande des Trainingsplatzes auf einer Bank Platz genommen hatte. „Momentan geht es auch darum, die Fitnesslevel weiter zu steigern. Man muss konzentriert bleiben, wenn man am Ball ist, obwohl man müde wird.“
FC St. Pauli: Bei Hürzeler dauerten die Einheiten auch mal drei Stunden
Im Vergleich zu Vorgänger Fabian Hürzeler hat Blessin eine andere Herangehensweise, um die Spieler zu fordern. „Bei Fabi hat das Training auch mal drei Stunden gedauert. Hier ist es kürzer, dafür aber intensiver“, sagte Mittelfeldspieler Metcalfe, dem die Erschöpfung anzusehen war. Für den späten Nachmittag war noch eine weitere Einheit angesetzt, die Doppelschichten sind im Trainingslager Standard.
Die Spieler leben scheinbar nicht mal von Tag zu Tag, sondern vielmehr von Einheit zu Einheit. Kapitän Hauke Wahl hatte vor ein paar Tagen bereits durchklingen lassen, dass er sich mit den einzelnen Gegnern und Spielansetzungen der kommenden Bundesligasaison noch kaum beschäftigt habe. Nur dass am ersten Spieltag (25. August) der 1. FC Heidenheim ans Millerntor komme, wisse er. Danach (auswärts bei Union Berlin, d. Red.) habe er keine Ahnung, wer überhaupt der Gegner sei.
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Auch Metcalfe blieb am Sonntag noch im Ungefähren. „Es gibt viele Dinge, die wir in der Bundesliga verbessern müssen. Es ist aber noch so früh in der Saison, wir beginnen erst, an taktischen Inhalten zu arbeiten“, sagte der Australier. „Ehrlichweise habe ich keine Ahnung, wie wir uns schlagen werden. Alles, worüber ich momentan nachdenke, ist der erste Spieltag.“ Und die nächste Einheit.