Brighton. Bei seinem ersten Auftritt in Brighton gibt sich St. Paulis Ex-Trainer selbstbewusst. Welchen Spitznamen er sich selbst gibt.

Am Dienstagvormittag war es so weit. Fabian Hürzeler gab in Brighton seine Antritts-Pressekonferenz als neuer Cheftrainer des englischen Premier-League-Clubs Brighton & Hove Albion. Weißes Hemd, darüber eine schwarze Jacke und eine gegenüber seiner St.-Pauli-Zeit deutlich veränderte Frisur mit einem kurzgeschnittenen Pony statt der nach hinten gekämmten Tolle – so präsentierte sich der 31 Jahre alte Coach im Elite Football Performance Centre. Das Abendblatt war live dabei.

An Selbstbewusstsein mangelte es Hürzeler auch auf dem neuen Terrain dabei nicht. Auf die Frage eines englischen Reporters, ob er schon in die Premier League gehöre, antwortete er: „Tief in mir drin, bin ich davon überzeugt. Ich fühle mich reif für die Premier League, auch wenn ich weiß, dass es sehr früh kommt.“ Angesprochen auf sein geringes Alter sagte er: „Ich bin ein junger Mensch, aber auch schon ein erfahrener Trainer.“

St. Paulis Ex-Trainer sieht sich als „The grounded one“

Gleichzeitig versicherte er aber, dass er in der neuen Aufgabe bescheiden bleiben wolle. In Anlehnung an Jürgen Klopp, der sich in Liverpool einst als „The normal one“ bezeichnete, titulierte sich Fabian Hürzeler jetzt als „The grounded one“, also als den Bodenständigen oder Geerdeten.

Hürzeler berichtete auch, wie er vom Angebot aus Brighton erfahren habe. „Ich war mit Freunden im Urlaub, da hat mich mein Agent angerufen und gefragt, ob er nach Brighton wechseln würde. Da habe ich ihm gesagt, dass ich zu Fuß dorthin gehen würde“, erzählte er. Fortan nahmen die Verhandlungen Fahrt auf und endeten in einer Ablöse im mindestens mittleren einstelligen Millionenbereich.

Hürzeler hat alle Spiele von Brighton verfolgt

„Es hätte nicht viele Clubs gegeben, die mich zu einem Abschied von St. Pauli gebracht hätten. Aber Brighton ist absolut etwas Besonderes. Ich habe in der vergangenen Saison jedes Spiel von Brighton gesehen“, berichtete er. Bekanntlich ist Hürzeler großer Anhänger von Brightons bisherigem Trainer Roberto de Zerbi.

„Ich bewundere den Verein für das, was sie hier leisten. Die Möglichkeiten, die ich hier habe, reizen mich sehr“, sagte er weiter. Neben St. Paulis bisherigen Torwart- und Standard-Trainer Marco Knoop (45) wird Hürzeler auch Augsburgs Co-Trainer Jonas Scheuermann (38) mit in den südenglischen Badeort nehmen.

Brighton-Boss Bloom lobt Hürzelers Intelligenz und Reife

Brightons Clubeigentümer und Präsident Tony Bloom betonte: „Fabian Hürzeler war anhand der Daten und statistischen Analysen, die wir hatten, der herausragende Kandidaten unter allen, die wir auf der Liste hatten.“ Nach dem ersten Treffen, das mit vier Stunden viel länger gedauert habe als geplant, sei klar gewesen, dass Hürzeler der absolute Wunschkandidat ist. „Wir waren schwer beeindruckt, was Fabian alles von Fußball weiß, wie intelligent und reif er ist“, sagte Bloom weiter. „Wir hatten den Eindruck, er ist schon seit Jahrzehnten im Geschäft.“

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Schließlich betonte Hürzeler: „Ich gehe nicht im Groll vom FC St. Pauli weg. Gern hätte ich auch dort erlebt, wie sich die Mannschaft in der Bundesliga weiter entwickelt. Anderseits liebe ich auch neue Herausforderungen.“

Hürzeler soll Brighton unter die Top ten führen

Worin diese besteht, teilte Clubboss Tony Bloom denn auch gleich mit: „Wir wollen uns unter den Top 10 der Premier League etablieren.“ Zuletzt hatte das Team Platz elf in der stärksten und bestbesetzten Liga der Welt belegt.