Hamburg. Takyi hatte seine sportlich beste Phase als Fußballprofi am Millerntor: „Es war mit die schönste Zeit in meiner Karriere.“

Zwei Herzen schlagen an diesem Sonnabend in seiner Brust, wenn der FC St. Pauli gegen den FC Schalke 04 zum Topspiel der Zweiten Liga antritt. Charles Takyi (37) hatte seine sportlich beste Phase als Fußballprofi am Millerntor. Jetzt aber steht er in Diensten der „Königsblauen“, genauer gesagt in der berühmten „Knappenschmiede“ als Co-Trainer der U-19-Bundesligamannschaft. Im Abendblatt-Podcast „Millerntalk“ berichtet Takyi mit Begeisterung über seine aktiven Jahre beim FC St. Pauli, dem er zu den Aufstiegen 2007 in die Zweite Liga und 2010 in die Bundesliga verhalf.

„Es war mit die schönste Zeit in meiner Karriere. Ich habe auch zum Verein immer noch einen guten Kontakt, unter anderem zu Timo Schultz. Dass es jetzt mit ihm als Trainer so gut läuft, freut mich sehr für den Verein und für die Stadt“, sagt Takyi. Mit Schultz bestritt er meist als „Zehner“ etliche Spiele gemeinsam und kann sich an eine ganz spezielle Szene erinnern. „In einem Spiel wurde ich ziemlich zusammengetreten. Ich lag voller Schmerzen am Boden und habe an mein Bein gefasst.

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FC St. Pauli: Zwei Herzen schlagen an diesem Sonnabend in Charles Takyis Brust

Da kam Schulle zu mir, hat mich aufgehoben und mir gesagt: ,Charles, mach dir keine Gedanken, ich weiß, wer das war.‘ Es hat keine fünf Minuten gedauert, da lag der gegnerische Spieler am Boden und musste behandelt werden. Es war für mich prägend, dass die Jungs auf einen aufpassen. Timo Schultz war mein Bodyguard, zusammen mit Fabian Boll. Der Polizist war auch immer dabei“, erzählt er, als hätte er die Episode erst gestern erlebt.

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Obwohl er im Sommer 2006 als 21-Jähriger vom Stadtrivalen HSV zum FC St. Pauli gekommen und anfangs eher skeptisch betrachtet worden war, erfuhr „Sir Charles“ schon bald eine besondere Ehre. „Dieser Spitzname ist am Millerntor entstanden. Die Fans haben ihn mir gegeben. Sie fanden wohl, dass das zu mir passen würde“, berichtet er und lässt erahnen, wie stolz er auch heute noch über diese Wertschätzung ist.

Zum Diplomaten wird Takyi dann aber doch bei der Frage, wem er an diesem Sonnabend mehr die Daumen drückt. „Der Bessere soll gewinnen“, sagt er und muss dabei über seine Zurückhaltung selbst ein bisschen lachen.