Hamburg. Der Kiezclub geht mit ordentlich Rückenwind ins Duell mit dem großen Rivalen. Das äußert sich auch in Aussagen des Cheftrainers.

Gut eine Woche vor dem Stadtderby schickt der FC St. Pauli die erste Kampfansage an den HSV. „Im Derby gibt es keinen Favoriten“, sagt Trainer Timo Schultz.

„Wir sind in einer guten Ausgangslage. Das ist ein besonderes Spiel. Für den HSV geht es um alles. Wir werden versuchen, ihnen das Leben wirklich schwerzumachen.“

Rechtzeitig zum Derby am nächsten Montag (2.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) strotzt St. Pauli nach sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen vor Selbstvertrauen.

St. Pauli: Burgstaller ist plötzlich Ligaspitze

Die Erfolgsserie der Hamburger hat viele Gründe. Eine davon ist Torgarant Guido Burgstaller. Beim 3:2 gegen den SV Darmstadt 98 am Sonnabend erzielte der Stürmer zwei Treffer.

Er hat nun in sieben Partien hintereinander getroffen. Acht Tore gelangen ihm im laufenden Kalenderjahr. Kein Spieler der 2. Fußball-Bundesliga traf im Jahr 2021 so häufig.

Der 31-Jährige Österreicher bleibt dennoch bescheiden: „Ich war heute wieder am richtigen Ort und konnte der Mannschaft helfen. Die Jungs machen es mir zur Zeit aber auch einfach und spielen gute Bälle.“

St. Pauli besiegt Darmstadt – die Bilder:

Mit Glück und Burgstaller: St. Pauli ringt Darmstadt nieder

Er hat es wieder getan: St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (M.) wird nach seinem Tor zum 1:0 von Rodrigo Zalazar (l.) und Daniel-Kofi Kyereh gefeiert.
Er hat es wieder getan: St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (M.) wird nach seinem Tor zum 1:0 von Rodrigo Zalazar (l.) und Daniel-Kofi Kyereh gefeiert. © WITTERS | Tim Groothuis
Der FC St. Pauli feierte gegen Darmstadt 98 den vierten Sieg nacheinander.
Der FC St. Pauli feierte gegen Darmstadt 98 den vierten Sieg nacheinander. © WITTERS | Tim Groothuis
Er hat es wieder getan: St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (M.) wird nach seinem Tor zum 1:0 von Rodrigo Zalazar (l.) und Daniel-Kofi Kyereh gefeiert.
Er hat es wieder getan: St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (M.) wird nach seinem Tor zum 1:0 von Rodrigo Zalazar (l.) und Daniel-Kofi Kyereh gefeiert. © WITTERS | Tim Groothuis
Bei seinem ersten Tor musste Guido Burgstaller (M., Nummer 9) nur abstauben.
Bei seinem ersten Tor musste Guido Burgstaller (M., Nummer 9) nur abstauben. © dpa | Daniel Reinhardt
Omar Marmoush konnte sich nur kurz über sein Tor zum 2:0 für den FC St. Pauli freuen.
Omar Marmoush konnte sich nur kurz über sein Tor zum 2:0 für den FC St. Pauli freuen. © WITTERS | Tim Groothuis
Denn schon vier Minuten später machte Darmstadts Serdar Dursun das 2:2 (!).
Denn schon vier Minuten später machte Darmstadts Serdar Dursun das 2:2 (!). © WITTERS | Tim Groothuis
Darmstadts Victor Palsson (r.) wird bei der Ballannahme von Eric Smith vom FC St. Pauli bedrängt.
Darmstadts Victor Palsson (r.) wird bei der Ballannahme von Eric Smith vom FC St. Pauli bedrängt. © Getty Images | Martin Rose
St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh (r.) beschwert sich über ein vermeintliches Foul.
St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh (r.) beschwert sich über ein vermeintliches Foul. © Getty Images | Martin Rose
St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (l.) im Kopfballduell mit Immanuel Höhn von Darmstadt 98.
St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (l.) im Kopfballduell mit Immanuel Höhn von Darmstadt 98. © dpa | Daniel Reinhardt
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis bekam im Darmstädter Strafraum einen Ellbogen ins Gesicht. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus.
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis bekam im Darmstädter Strafraum einen Ellbogen ins Gesicht. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus. © Getty Images | Martin Rose
Darmstadts Christian Clemens (r.) macht gegen Rodrigo Zalazar vom FC St. Pauli das Bein lang.
Darmstadts Christian Clemens (r.) macht gegen Rodrigo Zalazar vom FC St. Pauli das Bein lang. © Getty Images | Martin Rose
Grätsche? Kann St. Paulis Eric Smith (l., gegen Darmstadts Tim Skarke) auch.
Grätsche? Kann St. Paulis Eric Smith (l., gegen Darmstadts Tim Skarke) auch. © Getty Images | Martin Rose
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis (l.) kennt gegen Damrstadts Serdar Dursun ein Halten.
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis (l.) kennt gegen Damrstadts Serdar Dursun ein Halten. © Getty Images | Martin Rose
Darmstadts Serdar Dursun (l.) und Tim Skarke (r.) versuchen St. Paulis Rodrigo Zalazar zu stoppen.
Darmstadts Serdar Dursun (l.) und Tim Skarke (r.) versuchen St. Paulis Rodrigo Zalazar zu stoppen. © WITTERS | Tim Groothuis
Vor dem Anpriff gedachten beide Mannschaften gemeinsam der Opfer des rassistischen Attentats von Hanau vor einem Jahr.
Vor dem Anpriff gedachten beide Mannschaften gemeinsam der Opfer des rassistischen Attentats von Hanau vor einem Jahr. © WITTERS | Tim Groothuis
St. Paulis Trainer Timo Schultz hat bei der Zusammenstellung seines Kaders gerade eine große Auswahl.
St. Paulis Trainer Timo Schultz hat bei der Zusammenstellung seines Kaders gerade eine große Auswahl. © WITTERS | Tim Groothuis
Markus Anfang ist seit dieser Saison Trainer bei Darmstadt 98. 
Markus Anfang ist seit dieser Saison Trainer bei Darmstadt 98.  © WITTERS | Tim Groothuis
Glück für St. Pauli: Darmstadts Tobias Kempe trifft mit seinem Freistoß die Latte.
Glück für St. Pauli: Darmstadts Tobias Kempe trifft mit seinem Freistoß die Latte. © WITTERS | Tim Groothuis
Rodrigo Zalazar hatte sich hinter die St.-Pauli-Mauer gelegt, damit Kempe nicht unten durchschießen konnte.
Rodrigo Zalazar hatte sich hinter die St.-Pauli-Mauer gelegt, damit Kempe nicht unten durchschießen konnte. © Getty Images | Martin Rose
St. Paulis Angreifer Daniel-Kofi Kyereh (unten) kommt im Zweikampf mit Darmstadts Nicolai Rapp zu Fall.
St. Paulis Angreifer Daniel-Kofi Kyereh (unten) kommt im Zweikampf mit Darmstadts Nicolai Rapp zu Fall. © dpa | Daniel Reinhardt
1/20

Darmstadt-Coach: Spieler mit Erstligaformat

St. Pauli hat sich in der Liga Respekt erarbeitet. Markus Anfang, Trainer des SV Darmstadt 98, lobt den Kader der Hamburger: „St. Pauli hat eine individuelle Qualität auf dem Platz. Sie haben vorne Spieler, die sich in dieser Liga abheben. Solche Spieler kann man nicht komplett aus dem Spiel nehmen. Das sind Spieler, die Bundesliga-Format haben – einer von Wolfsburg, einer von Schalke, einer von Frankfurt. Die haben Qualität.“

Gemeint waren der ehemalige Schalker Burgstaller, der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Stürmer Omar Marmoush und der von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Mittelfeldspieler Rodrigo Zalazar.

Ein Echter Glücksgriff: St. Paulis Trainer Timo Schultz mit Wolfsburg-Leihgabe Omar Marmoush.
Ein Echter Glücksgriff: St. Paulis Trainer Timo Schultz mit Wolfsburg-Leihgabe Omar Marmoush. © Witters | Unbekannt

Schultz lobt auch St. Paulis Defensivreihe

Burgstaller mag der treffsicherste Profi sein, doch auch andere Spieler vom FC St. Pauli glänzen. Marmoush erzielte beim 3:2 bereits sein viertes Tor innerhalb der jüngsten acht Spiele.

Und Zalazar, der in der laufenden Saison bei fünf Toren sowie drei Vorlagen steht, inszeniert mit seinen technischen Qualitäten immer wieder gefährliche Angriffe.

Lesen Sie auch:

Trainer Schultz lobt das gesamte Mannschaftsgefüge und hebt auch die Defensivspieler hervor: „Die Jungs hinten drin haben viel gearbeitet. Von dieser guten Mannschaftsleistung profitieren vorne Spieler wie Rodrigo, Omar und Guido. Würde die Mannschaftsleistung nicht stimmen, hätten sie nicht diese Torchancen.“ 

St. Pauli auch gegen HSV mit Glück des Tüchtigen?

Nach einer trostlosen Hinrunde, in der die Hamburger nur eines der ersten 15 Saisonspiele gewannen, behält die Mannschaft nun auch in engen Partien wie am Sonnabend gegen Darmstadt die Oberhand.

Der Siegtreffer durch Burgstaller fiel erst in der 82. Minute. Darmstadt hingegen scheiterte in der 2. Halbzeit gleich drei Mal an der Latte. Schultz: „Wir haben uns das Glück erarbeitet. Das ist das Glück des Tüchtigen.“

Genau darauf hofft St. Pauli auch im Derby gegen den HSV.