Hamburg. Beim knappen Sieg gegen Darmstadt 98 kann sich der FC St. Pauli auf seine Leistungsträger verlassen. Die Einzelkritik.

Der HSV hat Simon Terodde, aber der FC St. Pauli hat den zurzeit wohl heißesten Stürmer der 2. Bundesliga: Guido Burgstaller schoss den Kiezclub am Sonnabend mit zwei Toren zum 3:2-Sieg gegen Darmstadt 98. Beim glücklichen Erfolg konnte sich St. Pauli auf seine Leistungsträger verlassen. Die Einzelkritik.

Stojanovic: Als nahezu beschäftigungsloser Torhüter konnte der Keeper 45 Minuten die Frühlingssonne genießen. Nach der Pause mit deutlich mehr Arbeit und starken Reaktionen gegen Dursun (47.) und Honsak (70.).

Ohlsson: Der agile Honsak forderte den Rechtsverteidiger immer wieder. Doch St. Paulis „Mister Zuverlässig“ ging zumeist als Sieger aus dem Duell hervor. Nebenbei fand der Schwede auch noch Zeit, das Führungstor von Burgstaller vorzubereiten.

Ziereis: 45 Minuten aufmerksam, unspektakulär und solide. Nach der Pause mit deutlichen Problemen.

Lawrence: Der Waliser lieferte sich packende Duelle mit Darmstadts Dursun. Beim 2:2 stahl sich der Gästestürmer geschickt weg. Seine tolle Vorlage zum dritten St.-Pauli-Tor machte den Fauxpas wieder gut.

Paqarada: Eine Halbzeit lang sah das richtig gut aus. Vor dem 2:2 aber viel zu passiv gegen Vorlagengeber Skarke.

Mit Glück und Burgstaller: St. Pauli ringt Darmstadt nieder

Der FC St. Pauli feierte gegen Darmstadt 98 den vierten Sieg nacheinander.
Der FC St. Pauli feierte gegen Darmstadt 98 den vierten Sieg nacheinander. © WITTERS | Tim Groothuis
Er hat es wieder getan: St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (M.) wird nach seinem Tor zum 1:0 von Rodrigo Zalazar (l.) und Daniel-Kofi Kyereh gefeiert.
Er hat es wieder getan: St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (M.) wird nach seinem Tor zum 1:0 von Rodrigo Zalazar (l.) und Daniel-Kofi Kyereh gefeiert. © WITTERS | Tim Groothuis
Bei seinem ersten Tor musste Guido Burgstaller (M., Nummer 9) nur abstauben.
Bei seinem ersten Tor musste Guido Burgstaller (M., Nummer 9) nur abstauben. © dpa | Daniel Reinhardt
Omar Marmoush konnte sich nur kurz über sein Tor zum 2:0 für den FC St. Pauli freuen.
Omar Marmoush konnte sich nur kurz über sein Tor zum 2:0 für den FC St. Pauli freuen. © WITTERS | Tim Groothuis
Denn schon vier Minuten später machte Darmstadts Serdar Dursun das 2:2 (!).
Denn schon vier Minuten später machte Darmstadts Serdar Dursun das 2:2 (!). © WITTERS | Tim Groothuis
Darmstadts Victor Palsson (r.) wird bei der Ballannahme von Eric Smith vom FC St. Pauli bedrängt.
Darmstadts Victor Palsson (r.) wird bei der Ballannahme von Eric Smith vom FC St. Pauli bedrängt. © Getty Images | Martin Rose
St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh (r.) beschwert sich über ein vermeintliches Foul.
St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh (r.) beschwert sich über ein vermeintliches Foul. © Getty Images | Martin Rose
St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (l.) im Kopfballduell mit Immanuel Höhn von Darmstadt 98.
St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller (l.) im Kopfballduell mit Immanuel Höhn von Darmstadt 98. © dpa | Daniel Reinhardt
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis bekam im Darmstädter Strafraum einen Ellbogen ins Gesicht. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus.
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis bekam im Darmstädter Strafraum einen Ellbogen ins Gesicht. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus. © Getty Images | Martin Rose
Darmstadts Christian Clemens (r.) macht gegen Rodrigo Zalazar vom FC St. Pauli das Bein lang.
Darmstadts Christian Clemens (r.) macht gegen Rodrigo Zalazar vom FC St. Pauli das Bein lang. © Getty Images | Martin Rose
Grätsche? Kann St. Paulis Eric Smith (l., gegen Darmstadts Tim Skarke) auch.
Grätsche? Kann St. Paulis Eric Smith (l., gegen Darmstadts Tim Skarke) auch. © Getty Images | Martin Rose
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis (l.) kennt gegen Damrstadts Serdar Dursun ein Halten.
St.-Pauli-Verteidiger Philipp Ziereis (l.) kennt gegen Damrstadts Serdar Dursun ein Halten. © Getty Images | Martin Rose
Darmstadts Serdar Dursun (l.) und Tim Skarke (r.) versuchen St. Paulis Rodrigo Zalazar zu stoppen.
Darmstadts Serdar Dursun (l.) und Tim Skarke (r.) versuchen St. Paulis Rodrigo Zalazar zu stoppen. © WITTERS | Tim Groothuis
Vor dem Anpriff gedachten beide Mannschaften gemeinsam der Opfer des rassistischen Attentats von Hanau vor einem Jahr.
Vor dem Anpriff gedachten beide Mannschaften gemeinsam der Opfer des rassistischen Attentats von Hanau vor einem Jahr. © WITTERS | Tim Groothuis
St. Paulis Trainer Timo Schultz hat bei der Zusammenstellung seines Kaders gerade eine große Auswahl.
St. Paulis Trainer Timo Schultz hat bei der Zusammenstellung seines Kaders gerade eine große Auswahl. © WITTERS | Tim Groothuis
Markus Anfang ist seit dieser Saison Trainer bei Darmstadt 98. 
Markus Anfang ist seit dieser Saison Trainer bei Darmstadt 98.  © WITTERS | Tim Groothuis
Glück für St. Pauli: Darmstadts Tobias Kempe trifft mit seinem Freistoß die Latte.
Glück für St. Pauli: Darmstadts Tobias Kempe trifft mit seinem Freistoß die Latte. © WITTERS | Tim Groothuis
Rodrigo Zalazar hatte sich hinter die St.-Pauli-Mauer gelegt, damit Kempe nicht unten durchschießen konnte.
Rodrigo Zalazar hatte sich hinter die St.-Pauli-Mauer gelegt, damit Kempe nicht unten durchschießen konnte. © Getty Images | Martin Rose
St. Paulis Angreifer Daniel-Kofi Kyereh (unten) kommt im Zweikampf mit Darmstadts Nicolai Rapp zu Fall.
St. Paulis Angreifer Daniel-Kofi Kyereh (unten) kommt im Zweikampf mit Darmstadts Nicolai Rapp zu Fall. © dpa | Daniel Reinhardt
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Smith: Extrem präsent im Zweikampf immer wieder mit Traumpässen in die Spitze. Ganz starker Auftritt des Schwedens.

Becker (bis 72.): Das Talent überzeugte als Anläufer. Spielerische Elemente sah man beim Eigengewächs aber kaum. Musste aus taktischen Gründen raus.

Reginiussen (ab 72.) Sollte für zusätzliche Kopfballstärke sorgen.

Zalazar (bis 90.): Der Duracell-Profi lief und lief und lief. Dem Antreiber fehlte aber die letzte Präzision in seinen Aktionen.

Aremu (ab 90.): Brachte den Sieg mit über die Zeit.

FC St. Pauli gegen Darmstadt 98 – die Statistik

FC St. Pauli

Stojanovic – Ohlsson, Ziereis, Lawrence, Paqarada – Smith – Becker (72. Reginiussen), Zalazar (90. Aremu) – Kyereh (87. Zander) – Burgstaller (90. Matanovic), Marmoush (87. Dittgen). – Trainer: Schultz

SV Darmstadt 98

Schuhen – Mai, Palsson, Höhn, Holland – Rapp – Mehlem (85. Schnellhardt), Tobias Kempe (86. Seydel) – Skarke (81. Berko), Honsak – Dursun. – Trainer: Anfang

Tore

1:0 Burgstaller (26.), 2:0 Marmoush (62.), 2:1 Skarke (64.), 2:2 Dursun (66.), 3:2 Burgstaller (82.)

Schiedsrichter

Michael Bacher (Amerang-Kirchensur)

Gelbe Karten

Marmoush, Zander (2) – Rapp (5), Tobias Kempe (2)

Torschüsse

15:15

Ecken

2:3

Ballbesitz

47:53 Prozent

Zweikämpfe

132:134

1/9

Kyereh (bis 87.): Als Kreativspieler immer mit viel Eleganz, aber nur selten mit der nötigen Zielstrebigkeit.

Zander (ab 87.) Zwei heftige Fouls in kurzer Zeit. Der Joker hatte Glück, nicht mit Gelb-Rot vom Platz geflogen zu sein.

Marmoush (bis 87.): Lange Zeit war es ein dezenter Auftritt, doch in Minute 62 zeigte die Wolfsburg-Leihgabe beim 2:0, warum er ein Glücksgriff ist.

Dittgen (87.): War noch dabei.

Burgstaller (bis 90.): St. Paulis Serientäter schlug natürlich wieder zu. Im siebten Spiel nacheinander knipste der Österreicher, der aktuell der heißeste Stürmer der Zweiten Liga ist.

Matanovic (ab 90.): Durfte mitjubeln.