Rio de Janeiro. Andy Grote ist beeindruckt vom Auftreten und den Erfolgen der Athleten. Senat ehrt Olympiateilnehmer im Rathaus.
„Medaillen in sechs Disziplinen: Die Hamburger Athleten haben in Rio die bisher beste Bilanz aller Zeiten erreicht. Das verdient hohe Anerkennung. Das Team Hamburg ist Weltspitze“, lautet die Olympiabilanz des Hamburger Sportsenators Andy Grote (SPD). „Der Erfolg ist auch ein Erfolg derjenigen, die für ihr Training, ihre Beratung und Betreuung verantwortlich sind. Das gilt besonders für Ingrid Unkelbach und ihr Team am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein.“
Mit einem Empfang im Rathaus Ende September nach Abschluss der Paralympics (7. bis 18. September) will der Senat Hamburgs Spitzensportler ehren.
Beachvolleyball: Laura Ludwig (30)/Kira Walkenhorst (25) holten Gold – konzentriert und dominant, im Auftreten charmant. Wurden trotz ihrer Siege gegen Brasiliens Teams im Halbfinale und Finale von den Zuschauern gefeiert.
Markus Böckermann (30)/Lars Flüggen (26): Drei Niederlagen in der Gruppenphase von unterstrichen, dass die olympische Bühne für das sympathische Duo vom Club an der Alster nach der kräftezehrenden Qualifikation doch eine Nummer zu groß war.
Boxen: Halbweltergewichtler Artem Harutyunyan (26) erkämpfte die erste Boxmedaille für Deutschland seit 2004. Glänzen konnte der gebürtige Armenier nur in seinem zweiten Kampf gegen den Türken Batuhan Gözgec. Ím Halbfinale gegen den für Aserbaidschan startenden Kubaner Lorenzo Collazo Sotomayor fehlte die Qualität. Auf Bronze darf er dennoch stolz sein.
Hockey: Wie souverän sich die Frauen die Bronzemedaille erspielten, hätte wohl niemand erwartet. Sie bewiesen sich als homogenes Team mit überragender Perspektive. Die Hamburger Teilnehmer: Lisa Altenburg (26), Yvonne Frank (36), Franzisca Hauke (26), Marie Mävers (25), Julia Müller (30), Janne Müller-Wieland (29), Pia Oldhafer (24), Katharina Otte (29), Kristina Reynolds (32), Anne Schröder (21), Charlotte Stapenhorst (21) und Jana Teschke (25). Hervorzuheben: Altenburg als beste Torschützin (drei Treffer), Müller-Wieland als Anführerin und die fast unbezwingbare Reynolds.
Die deutschen Herren spielten zwar nicht so dominant, wie es einige erhofft hatten, bewiesen aber mit drei Last-Minute-Toren und ihrem überragenden Auftritt im Bronzematch gegen die Niederlande Moral. Die Hamburger: Oskar Deecke (30), Florian Fuchs (24), Moritz Fürste (31), Tobias Hauke (28), Nico Jacobi (29), Oliver Korn (32), Mathias Müller (24), Tobias Walter (26):
Judo: Martyna Trajdos (27) hatte den kürzesten Auftritt aller Hamburger Starter, weil sie in ihrem Auftaktkampf gegen die Brasilianerin Mariana Silva um den Sieg betrogen wurde. Eine ganz bittere Erfahrung für die Europameisterin vom Eimsbüttler TV.
Rudern: Im Achter ist der Silbergewinner der erste Verlierer, so fühlten sich Eric Johannesen (28) & Co. auch. Mit etwas Abstand bleibt anzuerkennen, dass die Briten zu stark waren und die Deutschen kein optimales Rennen fuhren. Im Leichtgewichtsvierers mit Lars Wichert (29) war der Endlauf das Ziel, das Aus kam im Halbfinale.
Schwimmen: Steffen Deibler (29) verpasste in seiner Spezialdisziplin 100 Meter Schmetterling das Halbfinale und mit der 4x100-Meter-Lagen-Staffel als Endlaufletzter einen versöhnlichen Abschluss seiner letzten Spiele. Weil er aber das Gefühl hatte, alles gegeben zu haben, war er mit sich im Reinen.
Jacob Heidtmann (21) war der Pechvogel. Schwamm die 400 Meter Lagen in deutscher Rekordzeit, wurde wegen einer falschen Wende disqualifiziert. Jenny Mensing (30) enttäuschte über 200 Meter Rücken als Halbfinalachte die Erwartungen, Paulina Schmiedel (23) schied mit der 4x200-Meter-Freistil-Staffel als Vorlaufsiebte aus.
Segeln: Erik Heil (27)/Thomas Plößel (28), die 49er-Crew vom NRV, verpassten wegen eines verpatzten Starts im Medaillenrennen zwar Silber, aber auch Bronze ist bei der Olympiapremiere ein stolzes Ergebnis.