Los Angeles. Hamburgs möglicher Konkurrent um die Olympischen Spiele 2024 hat sein geplantes Budget für das Großereignis veröffentlicht.
Die Kostenfrage ist der wohl größte Streitpunkt um Hamburgs Olympia-Bewerbung um die Spiele 2024, nun hat der mögliche US-Konkurrent Los Angeles seine Budget-Planungen offen gelegt: Die kalifornische Metropole plant eine mögliche Bewerbung um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 mit 4,1 Milliarden Dollar. Diese und weitere Zahlen wurden am Dienstag (Ortszeit) von der Stadt veröffentlicht. Noch ist Los Angeles kein offizieller US-Kandidat für das Großereignis in neun Jahren, gilt aber nach dem Rückzug von Boston vor knapp einem Monat als klarer Favorit des Olympischen Komitees der USA (USOC).
Aus den 218 Seiten umfassenden Unterlagen geht hervor, dass 1,7 Milliarden Dollar der Kosten durch private Investoren gedeckt werden und die Organisatoren durch Ticketverkauf, Sponsorenverträge sowie Werbegelder Einnahmen in Höhe von rund 4,8 Milliarden Dollar erwarten. Insgesamt soll ein Gewinn von 161 Millionen Dollar erwirtschaftet werden.
Im Gegensatz zu Boston existieren in Los Angeles viele der Sportstätten bereits. Sie müssen allerdings renoviert werden. Das gilt unter anderem für das Coliseum. Für die Arena, die wie bereits bei den Spielen 1932 und 1984 als Olympiastadion dienen soll, sind 300 Millionen Dollar veranschlagt. Hinzu kommt eine Investition von einer halben Milliarde Dollar seitens der Universität von Southern Carolina (USC), das Stadion gepachtet hat.
Die Bewerberstädte müssen bis zum 15. September dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gemeldet werden. Bislang gibt es in Hamburg, Rom, Paris und Budapest vier europäische Interessenten. Es wird erwartet, dass das USOC Los Angeles bis Monatsende offiziell als US-Bewerber ernennen wird.
Angesichts der Hamburger Olympia-Planungen hatte der Landungsrechnungshof zuletzt eindringlich vor den finanziellen Risiken gewarnt, die das Weltsportereignis mit sich bringen könne. Hamburgs Olympiagegner wollen im Lichte der Kritik am Mittwoch erläutern, warum Senat und Bürgerschaft auf die Anmeldung einer Hamburger Bewerbung für die Spiele 2024 verzichten sollen.